Arzneimittel und Therapie

Antimykotika: Caspofunging gut wirksam gegen Candida

Caspofungin, der erste Vertreter der neuen Antimykotika-Klasse der Echinocandine, ist bei Candida-Ösophagitis genauso wirksam wie Fluconazol. Das belegt eine kontrollierte Studie, deren Ergebnisse nach einer Information der MSD Sharp & Dohme GmbH kürzlich auf dem 41th ICAAC in Chicago vorgestellt wurden. In der Untersuchung sprachen mehr als 80% der Patienten, von denen rund die Hälfte schwer erkrankt war, klinisch und endoskopisch auf die Medikation an.

Die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Caspofungin und Fluconazol bei Candida-Befall des Ösophagus wurden in einer randomisierten, doppelblinden Studie verglichen, die nicht auf Überlegenheit, sondern auf Gleichwertigkeit angelegt war. 81 Patienten wurden 7 bis 21 Tage lang intravenös mit 50 mg/d Caspofungin, 94 Patienten mit 200 mg/d Fluconazol behandelt. Knapp drei Viertel der Patienten waren Männer, die meisten davon HIV-infiziert. Mehr als die Hälfte hatte endoskopisch eine Ösophagitis Grad 3 bis 4, d. h. mindestens 50% der Schleimhaut waren befallen. Eine Besserung des endoskopischen Befundes war bereits wenige Tage nach Therapiebeginn nachweisbar. Nach rund drei Wochen hatten 82% der Patienten klinisch und endoskopisch auf Caspofungin angesprochen im Vergleich zu 85% auf Fluconazol.

Weniger Leberfunktionsstörungen

Gravierende Nebenwirkungen, die zu einem Therapieabbruch führten, wurden unter Caspofungin nicht beobachtet, während Fluconazol in einem Fall abgesetzt werden musste. Caspofungin führte darüber hinaus seltener zu Störungen der Leberfunktion als Fluconazol. Insgesamt ist die Verträglichkeit der beiden Antimykotika vergleichbar.

Erster Vertreter der Echinocandine

Mit Caspofungin kann bei invasiver Aspergillose erstmals ein Vertreter der Echinocandine oder Glucan-Synthese-Inhibitoren eingesetzt werden. Diese Antimykotika hemmen effektiv die Synthese eines Zellwand-Glucans, des b(1,3)-D-Glucans, das für viele pathogenetisch relevante Pilze wie Aspergillus lebensnotwendig ist.

Beim Menschen wurde das Glucan bisher nicht nachgewiesen; dies erklärt die gute Verträglichkeit von Caspofungin. In den USA ist Caspofungin zur Behandlung der Aspergillose bei Patienten, die auf eine wirksame Vortherapie nicht ansprechen oder diese nicht vertragen, bereits seit über einem Jahr und in der EU seit November 2001 zugelassen. ck

Caspofungin, der erste Vertreter der neuen Antimykotika-Klasse der Echinocandine, ist bei Candida-Ösophagitis genauso wirksam wie Fluconazol. In einer Studie sprachen mehr als 80% der Patienten, von denen rund die Hälfte schwer erkrankt war, klinisch und endoskopisch auf Caspofungin an. Damit kann der Glucan-Synthese-Inhibitor sowohl bei invasiver Aspergillose als auch bei schweren Infektionen mit Candida-Hefepilzen eingesetzt werden.

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