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Tabakkonsum: Zigarettenindustrie unterstützt Präventionskampagne

BERLIN (ks). Mit 11,8 Mio. Euro will der Verband der Zigarettenindustrie in den kommenden fünf Jahren Programme zur Förderung des Nichtrauchens bei Kindern und Jugendlichen unterstützen. Eine entsprechende Vereinbarung hat der Verband am 20. März mit Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt getroffen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) wurde mit der Durchführung der Präventionskampagne beauftragt.

Die Zigarettenindustrie stellt damit erstmalig einen größeren finanziellen Beitrag zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor den Gefahren des Rauchens zur Verfügung. Dies wertet die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marion Caspers-Merk als Erfolg.

Sie erklärte, die BZgA werde die Umsetzung der Projekte "ohne jede Einflussnahme in eigener Verantwortung durchführen". Präventionsmaßnahmen bei Kindern und Jugendlichen haben für die Drogenbeauftragte und die Bundesgesundheitsministerin eine besondere Bedeutung: Gerade in dieser Altersgruppe wird wieder häufiger und früher zur Zigarette gegriffen. Rund 30 Prozent der 14- bis 15-Jährigen rauchen bereits regelmäßig. Das Einstiegsalter liegt derzeit bei 13,6 Jahren. Doch wer schon mit 15 raucht, hat ein dreimal höheres Risiko an Krebs zu sterben, als jemand der erst mit 25 zu rauchen beginnt.

Caspers-Merk betonte, dass die Bundesregierung durch die Vereinbarung keinerlei politischen Verpflichtungen gegenüber der Zigarettenindustrie eingehe. Der Vertrag sei transparent und lege eine Informationspflicht für alle Maßnahmen fest, die mit den finanziellen Mitteln der Zigarettenindustrie durchgeführt werden. Zudem verpflichte sich die Industrie, während der Vertragslaufzeit auf eigene nationale Aktionen zur Ansprache von Kindern und Jugendlichen zu verzichten, so die Drogenbeauftragte.

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