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Apotheken: Mehr Schließungen als Neueröffnungen

ESCHBORN (abda/daz). Obwohl die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenkassen im letzten Jahr um rund 10 Prozent gestiegen sind, ist die Zahl der öffentlichen Apotheken 2001 weiter zurückgegangen.

In diesem Jahr wird der erhöhte Rabatt an die Krankenkassen die Apotheken 10 Prozent ihrer Erträge kosten, so eine Pressemitteilung der ABDA- Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Die Zahl der öffentlichen Apotheken in Deutschland ist rückläufig. Die ABDA registrierte im vergangenen Jahr 23 Apothekenschließungen mehr als Neueröffnungen. Bezogen auf die Gesamtzahl der Apotheken mache dies zwar nur einen geringen prozentualen Anteil aus, verstärke aber nach Ansicht der ABDA den sich seit 1999 abzeichnenden Trend der permanenten zahlenmäßigen Reduzierung öffentlicher Apotheken. Von den in 2001 um rund 10 Prozent gestiegenen Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenkassen profitierten die öffentlichen Apotheken also offenkundig nur noch marginal, heißt es weiter. Der Trend wird sich nach Erwartungen der ABDA in diesem Jahr weiter verstärken. Durch die im Arzneimittelausgaben-Begrenzungsgesetz (AABG) festgeschriebene Erhöhung des Krankenkassenabschlages von 5 auf 6 Prozent erwarten die deutschen Apotheker Ertragseinbußen in Höhe von etwa 10%.

ABDA-Präsident Hans-Günter Friese warnte in diesem Zusammenhang eindringlich vor etwaigen drastischen Eingriffen in die Struktur der Arzneimittelversorgung, wie beispielsweise die Erlaubnis eines Arzneimittelversandhandels. Durch solche Elemente wäre die flächendeckende Rundumversorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln in Deutschland massiv bedroht.

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