Arzneimittel und Therapie

Atopische Dermatitis: Tacrolimus erhält Zulassung zur Behandlung der atopischen

Die Fujisawa GmbH teilt mit, dass die Europäische Zulassungsbehörde EMEA am 28. Februar 2002 der Zulassung von Tacrolimus (Protopic®) für die Behandlung von atopischer Dermatitis in der Europäischen Union, Norwegen und Island zugestimmt hat.

Das Makrolid-Lacton Tacrolimus wurde als Salbe in der 0,1%- und der 0,03%-Konzentration für Erwachsene zugelassen, die entweder nicht angemessen auf herkömmliche Therapien reagiert haben oder diese nicht vertragen. In der Dosierung von 0,03% erfolgte die Zulassung für die Behandlung von Kindern ab zwei Jahren, die nicht ausreichend auf herkömmliche Therapieformen reagieren.

Entzündliche, juckende Hautläsionen

Atopische Dermatitis, auch bekannt als atopisches Ekzem, ist eine chronische, in vielen Fällen lebensverändernde entzündliche Hautkrankheit, die charakterisiert ist durch trockene, rote und intensiv juckende Haut. Die Erkrankung ist mit verschiedenartigen Hautläsionen und sekundären bakteriellen Infektionen verbunden, die nässen und Verkrustungen verursachen können. Normalerweise verläuft die atopische Dermatitis chronisch und ist durch regelmäßig wiederkehrende Ausbrüche gekennzeichnet.

Bei der Mehrheit der Patienten tritt die Krankheit schon während der frühen Kindheit auf und hält in 60% der Fälle bis ins Erwachsenenalter an. Man geht davon aus, dass die Häufigkeit der atopischen Dermatitis in den vergangenen 30 Jahren um das zwei- bis dreifache angestiegen ist und dass 10 bis 15% der Kinder in den Industrienationen davon betroffen sind. Sie zählt zu den häufigsten chronisch-entzündlichen Hautkrankheiten bei Kindern.

Topische und systemische Behandlung

Ist die Haut entzündet, wird meist topisch, bei ausgeprägter Symptomatik auch systemisch antiinflammatorisch behandelt. Während der vergangenen 40 Jahre war die Behandlung der atopischen Dermatitis durch topische Corticoide bestimmt, obwohl deren Langzeitgebrauch mit zahlreichen Nebenwirkungen inklusive Tachyphylaxie, das heißt einer Reduktion der Wirksamkeit mit der Zeit, und Hautatrophie verbunden ist.

Neue Behandlungsoption

Tacrolimus ist ein topischer Immunmodulator, der für die Behandlung der atopischen Dermatitis zugelassen worden ist. Die Behandlung zielt selektiv auf das der Krankheit zugrunde liegende immunologische Ungleichgewicht der Haut. Tacrolimus hemmt zellvermittelte und humorale Immunantworten, indem es die Genexpression von Zytokinen, insbesondere die IL-2-Synthese, beeinflusst.

Für die IL-2-Synthese wird im Zellkern ein Transkriptionsfaktor benötigt, der durch einen Calcineurin-Calmodulin-Komplex aktiviert wird. Die Calcium-abhängige Protein-Phosphatase-Aktivität dieses Komplexes wird gehemmt, indem Tacrolimus an ein Immunophilin (FK-Bindungs-Protein-12) bindet. Aufgrund dieser immunsuppressiven Wirkung war Tacrolimus bisher in Deutschland zur Prophylaxe der Transplantatabstoßung nach Nieren- und Lebertransplantation in Kombination mit Corticosteroiden zugelassen.

Langzeittherapie möglich

Als häufigste Nebenwirkungen werden vorübergehendes Brennen, Rötung und Juckreiz an der Applikationsstelle angegeben, deren Häufigkeit und Intensität sich nach kurzer Zeit vermindern. Aufgrund des selektiven Wirkungsmechanismus wurde keine der für konventionelle Therapien häufig beschriebenen Nebenwirkungen wie Hautatrophie beobachtet. Neben der Wirksamkeit an Körper und Gliedmaßen ist die Tacrolimus-Monotherapie auch zur Behandlung zarter und empfindlicher Hautbereiche wie Gesicht, Hals, den Gelenkbeugen und den Genitalbereich geeignet. Auch bei einer Langzeittherapie konnte kein Nachlassen der Wirksamkeit beobachtet werden. ck

Die Fujisawa GmbH teilt mit, dass die Europäischen Zulassungsbehörde der Zulassung von Tacrolimus (Protopic) für die Behandlung von atopischer Dermatitis zugestimmt hat. Das Makrolid-Lacton Tacrolimus wurde als Salbe in der 0,1%- und der 0,03%-Konzentration für Erwachsene und in der Dosierung von 0,03% für die Behandlung von Kindern ab zwei Jahren zugelassen, die entweder nicht angemessen auf herkömmliche Therapien reagiert haben oder diese nicht vertragen.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.