DAZ aktuell

DocMorris in der Praxis: Was Versandhandel für Patienten bedeutet

HAMBURG (tmb). "Versandhandel ist schnell und unproblematisch und daher auch kostengünstig" Ų das sagen viele Befürworter dieser Vertriebsform für Arzneimittel. Die Praxis sieht anders aus: Zwei kürzlich in Hamburg bekannt gewordene Fälle zeigen, welche Hindernisse bei einem solchen Versandgeschäft möglich sind.

Wie die DAZ vom Hamburger Apothekerverein erfuhr, wurde kürzlich in einer Hamburger Apotheke der Fall eines Patienten bekannt, der fünf Wochen lang vergeblich auf Arzneimittel von DocMorris gewartet hatte. Dabei sei unter anderem Insulin verordnet gewesen. Die niederländische Versandapotheke habe dem Patienten telefonisch mehrfach neue Liefertermine genannt, dann aber nach fünf Wochen das Kassenrezept zurückgeschickt. Als Entschuldigung habe der Patient einen Gutschein erhalten, der bei einer künftigen Bestellung gegen ein Multivitamin-Präparat, Vitamin-Brausetabletten oder eine Handcreme eingelöst werden sollte. Woran die Lieferprobleme der Versandapotheke liegen, ist in diesem Fall nicht bekannt.

In einem anderen Fall wirkten sich die Maßnahmen der Firma STADA gegen den Versandhandel aus. Die STADA hat der Internet-Apotheke den Vertrieb ihrer Produkte untersagt. Eine Reaktion der Versandapotheke auf diese Maßnahme zeigt ein Fall, der in einer anderen Hamburger Apotheke bekannt wurde. Der Patient berichtete über die Belieferung einer GKV-Verordnung. Dabei habe die Internet-Apotheke DocMorris – noch vor dem 23. Februar – ein verordnetes Präparat der Firma STADA durch ein anderes Generikum substituiert. Außerdem sei der Patient gebeten worden, seinen Arzt künftig zu bitten, eine Alternative zum STADA-Präparat zu verordnen. Die Firma STADA wurde über den Fall bereits informiert.

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