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WHO und UNICEF: Neue Strategien gegen das Kindersterben

Rund elf Millionen Kinder Ų vor allem in Entwicklungsländern Ų sterben jährlich aus Gründen, die verhinderbar und behandelbar gewesen wären, so die Aussage der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Weltkinderorganisation (UNICEF). Beide Organisationen wollen daher verstärkt nach neuen Strategien gegen das Kindersterben suchen. Dies war auch Thema einer derzeit stattfindenden internationalen Konferenz in Stockholm.

"Von elf Millionen Kindern, die jährlich sterben, sind acht Millionen Babys. Die Hälfte von ihnen sind rund 15 Tage alt", erklärte dort WHO-Generaldirektorin Gro Harlem Brundtland. Die Kinder sterben zumeist an Malaria, Masern, HIV/AIDS, Unterernährung und Durchfall-Erkrankungen. Die meisten Todesfälle wären zu verhindern. Es fehle aber am politischen Willen und an den finanziellen Ressourcen, so Brundtland.

Ein Schwerpunkt der Konferenz liegt darin, Maßnahmen zu ergreifen, um vor allem Neugeborene in den ersten Lebenstagen zu retten. Da rund 90 Prozent der Kinder zu Hause sterben, müssen Eltern und Pflegepersonal mit mehr Wissen und auch mit Bedarfsartikeln ausgestattet werden, betonte UNICEF-Geschäftsführerin Carol Bellamy. Die beratenden Gespräche werden sich auch auf den Gesundheitszustand im Erwachsenenalter konzentrieren. Jedes Jahr sterben laut WHO 1,5 Mio. Erwachsene an Drogenmissbrauch, durch Verletzungen, Gewaltdelikte und Selbstmord.

Einig sind sich WHO und UNICEF, dass Gesundheits-Services noch weit davon entfernt sind, den Bedarf in Entwicklungsländern abzudecken. Investitionen müssten aber über die Errichtung von Krankenhäusern und Gesundheitszentren hinausgehen. pte

Quelle: www.pressetext.de

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