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Frühchen brauchen viel Salz

Zu früh geborene Babys benötigen in den ersten beiden Lebenswochen eine erhöhte Salzzufuhr, damit sich ihre Gehirne richtig entwickeln können. Dies schrieben britische Wissenschaftler kürzlich in der Fachzeitschrift "Archives of Disease in Childhood".

Der Nährstoffbedarf von Frühchen unterscheidet sich in verschiedenen Punkten von dem zeitlich normal geborener Babys. Wie eine Studiengruppe vom King's and St. Thomas' Hospital in London nun zeigen konnte, ist beispielsweise der Salzbedarf erhöht. Die Wissenschaftler beziehen sich in ihrer Studie auf die Daten von 46 Kindern, deren Entwicklung vom Zeitpunkt der Geburt bis heute (die Kinder haben nun ein Alter zwischen 10 und 13 Jahren) protokolliert wurde.

37 der Kinder waren Frühchen, geboren in der 33. Schwangerschafts-woche oder früher. Von ihnen erhielten 16 zwischen dem 4. und 14. Lebenstag täglich eine Extraprise Salz zu ihrer normalen Ernährung. Sie nahmen damit in diesem Zeitraum etwa die dreifache Menge an Salz zu sich wie die übrigen Frühchen. Geschadet hat ihnen diese Extraportion Salz nicht. Im Gegenteil: Die kognitiven Fähigkeiten dieser Kinder entwickelten sich deutlich besser. Bei Tests zu Motorik, Intelligenz, Gedächtnisleistung, Lernfähigkeit und Sprachvermögen schnitten sie rund 10 Prozent besser ab als die Kinder, die keine zusätzlichen Salzgaben erhalten hatten.

Die Forscher schließen daraus, dass Frühgeburten in den ersten beiden Lebenswochen einen erhöhten Salzbedarf haben. Ohne eine abgestimmte Salzdiät bleiben die Frühchen womöglich erkennbar in ihrer Entwicklung zurück. ral

Quelle: Archives of Disease in Childhood, Fetal and Neonatal Edition 2002, Vol. 86, F120-F123

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