Fortbildung

D. UhlVideopharm Kassette 1/2002

Der neue Videopharm-Jahrgang 2002 startet wieder mit hochaktueller Fortbildung zu wichtigen Themen im Apothekenalltag. Auf der ersten, soeben erschienenen Kassette wird der Frage nachgegangen, ob COX-2-Hemmer wie Rofecoxib und Celecoxib wirklich nebenwirkungsärmere Alternativen zu älteren Antirheumatika sind. Auch das Nebenwirkungsspektrum der neuen Antidiabetika Rosiglitazon und Pioglitazon wird kritisch bewertet. Das Schwerpunktthema widmet sich der immunsuppressiven Therapie im Rahmen von Transplantationen. In der Rubrik Phytotherapie geht es um Teufelskrallenwurzel bei Osteoarthritis. Abgerundet wird die 1. Videopharm-Kassette 2002 mit den Informations- und Beratungsbeiträgen zur orthomolekularen Medizin und zum Reizdarmsyndrom.

Arzneimittel im Gespräch: COX-2-Hemmer - Kardiovaskuläre Nebenwirkungen?

Die Erwartungen an die neuen selektiven COX-2-Hemmer Rofecoxib (Vioxx) und Celecoxib (Celebrex) waren groß: Sie sollten die Behandlung von Entzündungen und starken Schmerzen beispielsweise bei der rheumatoiden Arthritis deutlich verbessern. Vor allem sollten sie nebenwirkungsärmer sein als ältere Substanzen. Doch die selektive Hemmung der Cyclooxygenase-2 (COX-2) und das damit veränderte Gleichgewicht zwischen COX-1 und COX-2 führt zu unerwarteten Problemen. In zwei großen Studien wurde eine Erhöhung des Herzinfarktrisikos beobachtet.

Wie das zu erklären ist und welche Bedeutung diese Beobachtung für die Praxis hat, das erläutert der klinische Pharmakologe Prof. Dr. Dr. Gerd Geißlinger aus Frankfurt/Main auf der Videopharm-Kassette 1/2002.

Arzneimittel im Gespräch: Glitazone - Neue Antidiabetika mit problematischen Nebenwirkungen?

Die Glitazone Rosiglitazon (Avandia) und Pioglitazon (Actos) sind die ersten bei uns zugelassenen Vertreter einer neuen Antidiabetika-Gruppe, die die Insulinwirkung in den Zielzellen erhöhen. Mit ihnen eröffnet sich die Chance, schon im Vorfeld der Manifestation eines Diabetes mellitus Typ II in das pathogenetische Geschehen eingreifen zu können. Doch der neue Wirkungsmechanismus ist mit einem breiten Spektrum an unerwünschten Wirkungen verbunden, die von einer Gewichtszunahme, Flüssigkeitsretention, Ödembildung bis hin zur Anämie und Steigerung des Herzinsuffizienzrisikos reichen.

Der Diabetologe Priv.-Doz. Dr. Thomas Haak, Chefarzt des Diabetes-Zentrums Bad Mergentheim, beleuchtet diese Nebenwirkungen kritisch und bewertet ihre Bedeutung für die Praxis.

Schwerpunkt: Immunsuppressive Therapie bei transplantierten Patienten

Die Erfolge der Transplantationsmedizin wären ohne hochwirksame immunsuppressive Medikamente zur Verhinderung der Transplantatabstoßung nicht möglich gewesen. Weltweit leben heute etwa 300 000 Menschen mit einer fremden Niere, rund 25 000 Menschen mit einem fremden Herzen und ebenso viele mit einer fremden Leber.

Das erste Immunsuppressivum Azathioprin wurde 1962 eingeführt. Zusammen mit Glucocorticoiden bestimmte es bis zur Einführung von Ciclosporin im Jahre 1983 die immunsuppressive Therapie. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Immunsuppressiva, deren Wirkungsmechanismen auch das bessere Verständnis der Abstoßungsreaktionen widerspiegeln.

Prof. Dr. Günter Kirste, Freiburg, gibt in dem Schwerpunktbeitrag auf Kassette 1/2002 einen Überblick über die Möglichkeiten der modernen immunsuppressiven Therapie und gewährt einen Einblick in das komplexe immunologische Geschehen der Transplantatabstoßung.

Phytotherapie: Teufelskralle bei Osteoarthritis

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an einer Osteoarthritis zu erkranken. Praktisch jeder über 60-Jährige ist betroffen. Die degenerativen Gelenkveränderungen lassen sich nicht heilen, lediglich die Symptome können gelindert werden. Stark umworben werden Extrakte aus der Teufelskrallenwurzel. Sind sie eine Alternative zu nichtsteroidalen Antiphlogistika?

Der pharmazeutische Biologe Prof. Dr. Rudolf Bauer, Graz, bewertet Teufelskrallenwurzelextrakt durchaus positiv und erklärt, was man heute zum Wirkungsmechanismus dieses Phytopharmakons weiß.

Information und Beratung: Orthomolekulare Medizin

Die orthomolekulare Medizin ist die wissenschaftliche Grundlage für die optimale Versorgung des Organismus mit essenziellen Mikronährstoffen. Sie soll ernährungsbedingten Erkrankungen vorbeugen und den Gesundheitsstatus des Einzelnen verbessern. Die orthomolekulare Medizin versteht sich, so der Experte Apotheker Uwe Gröber aus Frankfurt/Main, als komplementärmedizinische Ergänzung zur Schulmedizin. Eingesetzt werden essenzielle Mikronährstoffe, die der Körper entweder nicht in ausreichender Menge oder gar nicht produziert, sodass sie zugeführt werden müssen. So zum Beispiel Vitamin B12 zur Behandlung der perniziösen Anämie, Iodid bei Schilddrüsenerkrankungen oder Vitamin D und Calcium zur Osteoporoseprävention. Auch die Gabe von Insulin bei Diabetes mellitus entspricht dem Grundprinzip der orthomolekularen Medizin.

Die Frage nach der Konzentration der orthomolekularmedizinisch eingesetzten Substanzen kann nicht pauschal beantwortet werden. Entscheidend ist der individuelle Bedarf des Einzelnen, der sich im Idealfall durch laborchemische Analysen sowie durch die Berücksichtigung von Erkrankungen und eventuell eingesetzten Arzneimitteln bestimmen lässt. Allerdings fehlen gerade im Bereich der Diagnostik die notwendigen wissenschaftlichen Grundlagen. Umso mehr ist das Wissen des Apothekers zum Einsatz von Mikronährstoffen zur Prävention oder im Zusammenhang mit einer Arzneimitteltherapie gefragt.

Information und Beratung: Das Reizdarmsyndrom

Immer wiederkehrende Magen- und Darmbeschwerden, für die sich keine Ursache feststellen lässt, werden dem Reizdarmsyndrom zugeordnet. Etwa 20 Prozent der Bevölkerung in den westlichen Industrienationen sollen darunter leiden.

Lange Zeit wurde das Reizdarmsyndrom als psychosomatisches Leiden ohne organische Funktionsstörung angesehen. Heute geht man davon aus, dass bei Patienten mit Reizdarmsyndrom das komplexe Zusammenspiel zwischen vegetativem und zentralem Nervensystem gestört ist, das für die Regulation der Darmfunktion verantwortlich ist. Veränderungen der Darmmotilität, aber auch eine erniedrigte Reizschwelle, bei der eine Dehnung des Darms als unangenehm wahrgenommen wird, sollen die Folge sein.

Nach der Theorie der viszeralen Hypersensitivität ist die Wahrnehmung von Schmerzreizen bei Patienten mit Reizdarmsyndrom pathologisch gesteigert. Eine Schlüsselrolle in diesem pathogenetischen Geschehen wird dem Neurotransmitter Serotonin zugeschrieben. Folgerichtig konzentriert sich die Suche nach wirksamen Arzneimitteln auf Serotonin-Rezeptorantagonisten. Tegaserod beispielsweise ist ein 5-HT4-Rezeptorantagonist, der zurzeit auf seine Eignung zur Therapie des Obstipation-dominierten Reizdarmsyndroms hin untersucht wird. Andere therapeutische Maßnahmen orientieren sich an den Symptomen.

Kastentext: Bezugshinweis

Videopharm, das bewährte Videofortbildungsmagazin für Apothekerinnen und Apotheker, kann über den Deutschen Apotheker Verlag, Postfach 10 10 61, 70009 Stuttgart, bezogen werden.

Der Einzelpreis beträgt 89 Euro pro Kassette. Das Videopharm-Abonnement, bestehend aus 4 Kassetten, kostet pro Jahr 304 Euro.

Sofort-Bestellung: Telefon 07 11/25 82-3 42 Telefax 07 11/25 82-2 90 Bestell-Service: freecall 0800 2990 000 Internet: www.Deutscher-Apotheker-Verlag.de www.DAV-Buchhandlung.de E-Mail: Service@Deutscher-Apotheker-Verlag.de

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