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Großbritannien: Klage wegen Nebenwirkungen der Pille

Mehr als 100 Familien reichten am 4. März in London Klage gegen die Pharmakonzerne Organon und Schering ein, weil diese ihrer Ansicht nach nicht genügend auf die Nebenwirkungen der Antibaby-Pille hingewiesen haben. Insbesondere die Gefahr der Thrombenbildung wäre aus den Beipacktexten nicht deutlich hervorgegangen. Die Kläger fordern rund 17 Mio. Euro Schadenersatz.

Die Pharmakonzerne verwahrten sich gegen die Vorwürfe. "Wir können sagen, dass unsere Pillen mit keinem größeren Risiko behaftet sind, als jede andere Pille, die heute oder jemals zuvor angeboten wurde", so Rob Kaper, Medical Director von Organon UK. Sprecher von Schering wiesen die Behauptungen als unhaltbar zurück.

Die Rechtsanwälte der klagenden Parteien argumentieren in einem ersten Statement, dass die Pharmakonzerne behauptet hätten, die neue Generation von Pillen senke das Thrombose-Risiko. Beweisen wollen sie, dass die Risiken bei der dritten Pillen-Generation wesentlich größer seien als die der Pillen zuvor.

Das britische Gesundheitsamt meinte in einer Aussendung, dass auf das Risiko von Thrombosen bei der Einnahme von Antibaby-Pillen der dritten Generation hingewiesen wurde. Diese Thrombosen treten generell selten auf und können auch Frauen betreffen, die keine Pille einnehmen. Das Risiko bei Frauen, die orale Kontrazeptiva einnehmen, sei zwar ein wenig höher, es bleibe dennoch niedriger als die Gefahr, ungewollt Kinder zu kriegen, so das britische Gesundheitsamt. So gesehen, gebe es keinen Grund die Pille abzusetzen. Rechtsexperten erwarten nun einen monatelangen Prozess. pte/ral

Quelle: http://news.bbc.co.uk

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