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Kinder: Schnarcher sind oft auch Zappelphilippe

Kinder, die nachts schnarchen, sind tagsüber häufig hyperaktiv oder von Aufmerksamkeitsstörungen betroffen. Das schreiben amerikanische Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "Pediatrics". Eltern sollten daher schon bei kleinen Kindern auf regelmäßigen Schlaf und auf nächtliche Atemstörungen achten.

Wissenschaftler der Universität Michigan stießen bei der Suche nach möglichen Auslösefaktoren für das bei Kindern zu beobachtende "Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivitätssyndrom" (ADHS) auf einen Zusammenhang mit dem Schnarchen. Sie untersuchten dazu die Schlafgewohnheiten und das Verhalten von knapp neunhundert Kindern im Alter zwischen zwei und vierzehn Jahren. Besonders deutlich zeigte sich der Zusammenhang von Hyperaktivität und Schlafstörungen bei Jungen unter acht Jahren: Schnarcher waren dreimal so häufig von ADHS betroffen wie Kinder ohne nächtliche Atemstörungen. Die Studiendurchführenden schließen daraus, dass ein schlechter und wenig erholsamer Schlaf, wie er bei Schnarchern häufig ist, als Risikofaktor für ADHS fungiert. Da das Schnarchen unabhängig davon die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden der Kinder beeinträchtigt, sollte es unbedingt behandelt werden. ral

Quelle: Pediatrics 2002, Vol. 109, Nr. 3, S. 449 - 456

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