Kommentar

Pharmaindustrie: Pharmasparte von Bayer auf Partnersuche

(diz). "Bayer gibt Pharma aus der Hand" - mit dieser Schlagzeile machte das Handelsblatt seine Ausgabe vom 13. November auf. Wie das Blatt berichtete, will sich der Bayer-Konzern von der Mehrheit seiner traditionsreichen, aber angeschlagenen Pharmasparte trennen.

Als tiefsten Einschnitt in die Geschichte des Unternehmens wird das Vorhaben bezeichnet, die Führung im Geschäft mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln an einen Konkurrenten abzugeben. Wie Konzern-Chef Werner Wenning einräumte, habe man sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht, zumal sie auch das Gesicht von Bayer wesentlich verändern könnte. Das Unternehmen, das 1982 weltweit beim Pharmaumsatz noch auf Platz 2 stand, findet sich mittlerweile auf Platz 16 wieder. Die Lipobay-Rücknahme stürzte die Pharmasparte in einen Kampf ums Überleben. Mittlerweile wurden von ehemaligen Lipobay-Patienten 5700 Klagen eingereicht.

Als mögliche Partner werden in Insiderkreisen die Unternehmen Roche und Boehringer Ingelheim genannt, denkbar wären aber auch US-amerikanische Pharmakonzerne. Analysten begrüßten den Kurswechsel des Unternehmens. Man sehe mit der Kehrtwende auch eine Reaktion auf den steten Verlust den Marktanteilen und den anhaltenden Kursverfall der Aktie.

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