Kommentar

Reaktionen auf das Urteil: Urteil des Bundesverfassungsgerichts

Stuttgart (diz). Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 16. Januar, wonach sich Apotheken auch an den vier im Jahr erlaubten verkaufsoffenen Sonntagen beteiligen dürfen, löste überwiegend positive Reaktion aus. Hier einige Stimmen:

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände - ABDA in einer Presseerklärung: "Mit der vorliegenden Entscheidung wird das Bundesverfassungsgericht dem Wandel der Zeit gerecht. Schon seit längerem ist es den Bürgern kaum noch vermittelbar, warum Apotheken geschlossen bleiben, während der gesamte Einzelhandel seine Geschäfte öffnet."

Karin Wahl, Präsidentin der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg: "Als Apothekerkammer haben wir jetzt mehr darauf zu achten, dass der Apothekerberuf als Heilberuf durch das Urteil nicht verwässert wird. Apotheker sind keine reinen Kaufleute. Sie sind ausgebildete Pharmazeuten mit pharmazeutischem Personal und nicht mit Hilfskräften und Verkäufer. Apotheker haben einen Heilberuf erlernt. Und sie verkaufen nicht irgendwelche Waren, sondern geben Arzneimittel ab. Das gilt es in Zukunft aufgrund des Urteils stärker zu betonen. Denn kein Arzt oder Zahnarzt würde auf die Idee kommen, an einem verkaufsoffenen Sonntag seine Praxis zu öffnen, um seine Leistungen zu demonstrieren."

Fritz Becker, Präsident des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg: "Ich bin froh über diese Entscheidung. Diese Möglichkeit haben wir gemeinsam mit dem Deutschen Apothekerverband bereits seit Jahren mehrheitlich gefordert. Das Landeschlussgesetz war in diesem Punkt einfach überholt. Die Apotheke bietet heute so viele Dienstleistungen an, das es nur sinnvoll ost, dem Kunden auch an verkaufsoffenen Sonntagen diese Beratungsleistung zur Verfügung zu stellen."

Margit Meier, Vorsitzende des Bundesverbands der PTA (Bvpta): "Das kann die Arbeitsplätze in den öffentlichen Apotheken nur sichern helfen...Wer nicht will, dass die Internet-Apotheke kommt, sondern wer die kundenfreundliche Apotheke um die Ecke mit qualifizierter Beratung erhalten möchte, der kann sich auch der Öffnung an wenigen verkaufsoffenen Sonntagen nicht verschließen."

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