Kommentar

Neuer Verband gegen Versandhandel gegründet: "Ohne Apotheke geht es nicht"

Acht Apothekerinnen und Apotheker haben die Diskussion um den Versandhandel zum Anlass genommen, im Mai in Stuttgart den "Bundesverband zur Förderung der innovativen inhabergeführten Serviceapotheken Deutschlands" (ISA) zu gründen. Der Verband, der von der Stuttgarter GEHE Pharma Handel GmbH unterstützt wird, ging Ende letzter Woche an die Öffentlichkeit.

ISA, so heißt es in der Presseerklärung, möchte auf die öffentliche Meinungsbildung Einfluss nehmen, eine konkrete Vision für die Zukunft der Apotheken entwerfen und diese gegenüber der Öffentlichkeit vertreten. Leistungsstarke Apotheken, so der Verband, bieten schon heute Services, die dem Herausforderungskatalog der verantwortlichen Politiker entsprechen, vor allem zum Thema Versandhandel mit Arzneimitteln. "Wir wissen um die Leistungsfähigkeit und Leistungswilligkeit der weiterdenkenden Marktteilnehmer", so Dr. Werner Gajewski, Apotheker und Sprecher des ISA-Verbandes. "Wir wollen die in der öffentlichen Diskussion gestellten Herausforderungen von Politik und Krankenkassen auf den Prüfstand bringen und zeigen, was davon aus unserer Sicht für den Patienten und die Volkswirtschaft sinnvoll ist. Dabei geht es uns einerseits um sachliche Aufklärung durch eine Serie von Aktionen. Andererseits geht es uns um die Förderung, d. h. Mitgestaltung wegweisender Services für Patienten und Krankenkassen, die den leistungsstarken, inhabergeführten Apotheken langfristig eine erweiterte Rolle in der Patientenversorgung erlauben", so der Verbandssprecher weiter. "Lösungen an der Apotheke vorbei sehen wir nicht", betonte Gajewski.

Der Verband begrüßt die Initiativen der ABDA und verschiedener Unternehmen, mit Unterschriftenlisten und Bedeutung des deutschen Apothekensystems in der Gesundheitsversorgung deutlich zu machen. Dagegen lehnt der Verband den Versuch, Fakten durch gezielte Rechtsbrüche zu schaffen, rigoros ab. Insbesondere rechnet der ISA hierzu die Empfehlungen von Vertretern deutscher Krankenkassen an ihre Mitglieder, sich ausländischer Arzneimittelversender zu bedienen.

Unter der Überschrift "Ohne Apotheke geht es nicht" hat der ISA seine erste Aktion gestartet: interessierte Apotheken können zum Preis von 87 Euro ein Infopaket bestellen, das ein Plakat und verschiedene Infoflyer enthält, mit denen Apothekenkunden über die Apotheke und aktuelle Themen des Arzneimittelmarkts (Notdienst, Versandhandel, Medikamente und Wirtschaft) deutlich, aber sachlich und aufschlussreich informiert werden können.

Weitere Informationen zum ISA finden sich im Internet unter www.isa-verband.de.

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