Kommentar

Versandhandel: Schmidt - Kritik der Apotheker unbegründet

Bonn (im). Die Bundesgesundheitsministerin hält die Kritik von Apothekerverbänden am möglichen Versandhandel mit Arzneimitteln für unbegründet. Darüber hinaus prognostizierte Ulla Schmidt (SPD) im Bonner "General-Anzeiger", dass nur wenige Patienten den Internethandeln nutzen würden.

Wörtlich sagte Schmidt im am 24. April veröffentlichten Interview zur Kritik der Apotheker am Versandhandel: "Nachdem die Rahmenbedingungen so ausgestaltet werden, dass die Arzneimittelsicherheit, der Patientenschutz und die wohnortnahe Versorgung durch die Apotheken zu gewährleisten sind, besteht sachlich für mich keine Grundlage für eine solche Kritik." Ihrer Meinung nach sollten die Pharmazeuten den Wettbewerb sowie ihren Service und die Beratung nutzen. Gefragt, wie die Gefährdung der Existenz bestehender Apotheken verhindert werden könne, schätzte die Ministerin, dass "nur eine geringe Anzahl" von Patienten das Internet dafür nutzen würden.

"Die meisten werden weiterhin in die Apotheke gehen", sagte Schmidt. Es dürfe nicht zu Wettbewerbsverzerrungen kommen, die wohnortnahe Versorgung durch Apotheken müsse gewährleistet sein. Das dürfte die Antwort auf "Rosinenpickerei" sein, denn bekanntlich konzentrieren sich die Macher des Versandhandels via Internet auf nur wenige, lukrative Arzneimittel, während deutsche Apotheken Patienten auch mit preisgünstigen Medikamenten versorgen, deren Abgabe sich betriebswirtschaftlich nicht lohnt.

Auf die Frage nach der Sicherheit des Arzneimittelversandhandels via Internet erklärte die SPD-Politikerin, die Arzneimittelsicherheit müsse nach dem deutschen Arzneimittelgesetz ebenso sichergestellt werden wie die volle und verständliche Patienteninformation in deutsch bei Wahrung der Patientenrechte. Den Schutz der Kranken sieht Schmidt durch die Vorlage des Rezepts bei einer approbierten Apothekerin beim Internetversandhändler gewährleistet.

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