Kommentar

Madaus: Apotheke wichtiger Vertriebskanal

Das Kölner Unternehmen Madaus will in Deutschland wegen der Beratung weiterhin auf Apotheken als Vertriebskanal für seine Präparate setzen. Auch bei Nahrungsergänzungsmitteln würden die Offizinen anstelle von Drogeriemärkten und ähnlichem ("mass market") wegen möglicher Empfehlungen bevorzugt, so Vorstandsmitglied Dr. Astrid Roever am 11. April in Köln. Dort erläuterte der neue Vorstandsvorsitzende Chris P. Thomas die Neuausrichtung des auf Phytopharmaka spezialisierten Unternehmens.

Nach Angaben von Thomas will Madaus neben der Weiterentwicklung bestehender Produkte vor allem durch Akquisitionen wachsen, nicht durch eigene Forschung. Besonders das Segment der OTC-Präparate solle verstärkt werden. Zugleich werde im Verordnungsmarkt der Ausbau der beiden Geschäftsfelder Urologie und Allergie betrieben, wo noch erhebliche Umsatzzuwächse bei den Arzneimitteln zu erwarten seien. Anfang dieses Jahres hatte Madaus die Firma HAL Allergy erworben, um das Anti-Allergiespektrum mit der Hyposensibilisierung (Purethal) zu verstärken. Mitte 2001 war das pharmazeutische Unternehmen Hetterich (Salviathymol, Carminativum Hetterich) übernommen worden. Nach Worten von Thomas wird für die Zukunft die Internationalisierung des bisher stark auf den deutschen Markt ausgerichteten Unternehmens angestrebt, zunächst der Ausbau der Marktanteile in Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien, mittelfristig auch in den USA. Nach zweistelligen Millionenverlusten in 1998 wurden 1999 Maßnahmen zur Sanierung durch die Unternehmensberatung Droege & Comp, verbunden mit der Entlassung von 280 Mitarbeitern, eingeläutet. Nach eigenen Angaben wurde 2000 eine zweistellige Umsatzrendite (vor Steuern) erlöst. 2001 betrug der Umsatz von Madaus 300 Millionen Euro mit einer gesteigerten Rendite gemessen am Vorjahr. Für 2002 sei ein Umsatz von über 350 Millionen Euro geplant. 1400 Beschäftigte arbeiten im Konzern. Die Familie Madaus halte zur Zeit eine Minderheitsbeteiligung von unter 25 Prozent am Unternehmen, Finanzinvestoren die anderen Anteile.

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