Arzneimittel und Therapie

Osteoporose: Rasch wirksame Therapie ist gefordert

Die erste vertebrale Fraktur ist als dringendes Signal für drohende weitere Frakturen zu verstehen - eine von fünf postmenopausalen Frauen mit einer frischen Wirbelkörperfraktur wird eine weitere derartige Wirbelkörperfraktur innerhalb eines Jahres erleiden. Eine rasch wirksame Therapie ist hier gefordert. Darüber informierten Procter & Gamble und Aventis Pharma.

Jetzt wurden neue Ergebnisse einer Studie mit Frauen, die an postmenopausaler Osteoporose leiden, veröffentlicht. Bei den Frauen handelt es sich um die Kontrollgruppe eines klinischen Studienprogramms, die alle eine vertebrale Fraktur (die häufigste Art der Fraktur bei Patienten mit Osteoporose) aufwiesen. Alle Patientinnen wurden mit 1000 mg/d Calcium und, falls notwendig, mit 400I.E. Vitamin D supplementiert. Das Ergebnis dieser Studie zeigt, dass trotzdem eine von fünf dieser Frauen innerhalb eines Jahres eine weitere vertebrale Fraktur erleiden wird.

Knochenmasseverlust findet über einen langen Zeitraum statt und ist asymptomatisch. Als Konsequenz bleibt die Osteoporose oft unerkannt, bis eine Frau eine oder mehrere Frakturen erlitten hat und über schwere Rückenschmerzen klagt. Die erste Fraktur ist ein Signal, das eine erhebliche Wirbelbruchgefährdung anzeigt. Deshalb drohen weitere Wirbelkörperbrüche in kurzer Zeit. Diese Studie zeigt, dass die erste Fraktur einen dramatischen Wendepunkt im Krankheitsverlauf darstellt. Sie verwandelt eine häufig symptomlose Störung in eine schnell fortschreitende Erkrankung, die schnellstmögliche Behandlung erfordert.

Schnelle Reduktion von Wirbelkörperfrakturen nach nur einem Jahr

Diese neuen Erkenntnisse machen deutlich, wie wichtig es ist, dass eine Osteoporosetherapie bereits innerhalb des ersten Therapiejahres das Risiko neuer Wirbelkörperfrakturen reduziert.

Das Bisphosphonat Risedronat ist das erste Osteoporosemedikament, für das die Reduktion aller Wirbelkörperfrakturen bei postmenopausalen Frauen bereits in diesem kritischen Ein-Jahres-Zeitraum in multiplen Studien gezeigt werden konnte. In zwei klinischen Studien bei Frauen mit postmenopausaler Osteoporose und vertebralen Frakturen konnte Risedronat das Risiko neuer Wirbelkörperfrakturen um bis zu 65% nach nur einem Jahr senken, verglichen mit der Kontrollgruppe (Gabe von 1000 mg/täglich Calcium und falls notwendig Vitamin-D-Supplementation).

In einer neuen Studie wurden die Daten von 2725 Frauen aus den Kontrollgruppen von vier großen, über drei Jahre andauernden Osteoporose-Therapie Studien mit Risedronat ausgewertet. Insgesamt waren 373 Zentren in Nordamerika, Europa, Australien und Neuseeland beteiligt. Von den 381 Frauen, die im Verlauf der Studie eine Wirbelkörperfraktur erlitten, bekamen 19,2% innerhalb nur eines Jahres eine weitere Wirbelkörperfraktur, obwohl sie 1000 mg/d Calcium und in einigen Fällen zusätzlich 400 I.E. Vitamin D bekamen.

Die Auswirkungen der Osteoporose

Osteoporose stellt ein immer größer werdendes Problem in den Industrieländern dar. Jeder achte Europäer über 50 wird eine Wirbelkörperfraktur erleiden. Etwa 3,5 Mrd. Euro werden pro Jahr für Krankenhauskosten in Folge einer Osteoporose in Europa ausgegeben. Im vergangenen Jahr betrugen die direkten Kosten auf Grund einer Osteoporose-bedingten Fraktur über 28 Mrd. Euro. Trotz dieser bedeutsamen Auswirkungen zeigte eine kürzlich veröffentlichte Studie, dass nur 19% der Frauen mit einer Fraktur eine Osteoporosebehandlung erhielten. Frauen, Ärzte und auch Politiker müssen über die Risiken und Kosten der Osteoporose aufgeklärt werden, um den Stand der Diagnose und Therapie zu erhöhen.

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