Prisma

Infektionen schleichen sich durch die Nase ein

Immer wieder erkranken Patienten während eines Krankenhausaufenthalts an lebensgefährlichen bakteriellen Infektionen. Die Erreger, Staphylokokken, stammen oft aus der Nase der Patienten und gelangen von dort in die Blutbahn.

Das haben Mediziner der Universität Münster nun nachgewiesen und in einer der letzten Ausgaben der Fachzeitschrift "New England Journal of Medicine" veröffentlicht. Die Wissenschaftler nahmen zunächst bei über zweihundert Patienten mit einer Bakterieninfektion sowohl Blutproben als auch Abstriche der Nasenschleimhaut. Dann ermittelten sie von den so gewonnenen Bakterien die genetischen Typen. Ergebnis: Über 80 Prozent der Patienten hatten im Blut und im Nasenabstrich genetisch identische Bakterienstämme.

Die Forscher schließen daraus, dass die Nase als Infektionsquelle bei den Patienten fungiert. Die meisten gesunden Menschen haben Staphylokokken in ihrer Nase, ohne davon krank zu werden. Gefährlich werden diese Keime immunsupprimierten Patienten, z. B. nach einer Operation, sowie allen Patienten, die mit Kathetern behandelt werden. Hier lohnt es sich laut den Wissenschaftlern, die Nase vorbeugend mit einem desinfizierenden Spray zu behandeln. astra

Quelle: New England Journal of Medicine 2001, Vol. 344, Nr. 1, S. 11 - 16 und S. 55

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