Prisma

Herzmuskelzellen aus der Petrischale

Um Herzerkrankungen zu erforschen, war man bislang weitgehend auf Tierversuche angewiesen. Wissenschaftlern von der Universität Magdeburg ist es nun jedoch gelungen, eine Mäusezelllinie in funktionsfähige Herzmuskelzellen zu wandeln. Mit diesen Zellen soll künftig am Herzen geforscht werden, ohne dass dafür Tiere sterben müssen.

Die Eigenschaften der Zellen sind nach Aussage der Wissenschaftler mit denen embryonaler Stammzellen vergleichbar. Unter kontrollierten Laborbedingungen beginnen sie wie die Zellen des Herzmuskels im regelmäßigen Rhythmus zu schlagen. In Verbindung mit einer elektrischen Stimulationsmethode, die parallel zu den Zellen entwickelt wurde, können sie dazu verwendet werden, um Vorhofflimmern in der Petrischale zu simulieren.

Vorhofflimmern ist die häufigste Art der Herzrhythmusstörung, bei der eine medikamentöse Therapie notwendig wird. Rund fünf Prozent der über 60-Jährigen und mehr als 15 Prozent der über 80-Jährigen leiden darunter. Bisher existiert noch keine einheitliche Therapieempfehlung. Mit Antiarrhythmika kann der Patient zwar wieder in den Sinusrhythmus gebracht werden, jedoch sind die bisher verfügbaren Arzneistoffe aufgrund ihres Nebenwirkungspotenzials nicht als optimal anzusehen. pte

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