Arzneimittel und Therapie

HIV/AIDS in Deutschland: Eckdaten und Trends

Das AIDS-Zentrum im Robert Koch-Institut (RKI) informiert in einer Sonderausgabe des Epidemiologischen Bulletin über aktuelle epidemiologische Daten und aktuelle Trends in Deutschland.

Die Zahl der neuen HIV-Infektionen in Deutschland - die nur geschätzt werden kann - ist in den letzten Jahren weitgehend konstant geblieben. Für das Jahr 2001 wird mit knapp 2000 HIV-Neuinfektionen, ungefähr ein Viertel davon bei Frauen, ausgegangen. Da gleichzeitig auf Grund der besseren Therapiemöglichkeiten weniger Menschen an AIDS erkranken und sterben, erhöht sich derzeit die Zahl der lebenden HIV-Infizierten um etwa 1000 pro Jahr. Insgesamt lebten nach Einschätzung des RKI Ende des Jahres 2001 etwa 38000 mit HIV infizierte Menschen in Deutschland, darunter sind etwa 29500 Männer und 8300 Frauen. Die Zahl der HIV-infizierten Kinder liegt unter 400. Bei etwa 5000 der 38000 HIV-Infizierten ist die Erkrankung bereits zum Vollbild AIDS fortgeschritten.

Verbesserte Behandlungsmöglichkeiten

Der in Deutschland - wie auch in den meisten Industrieländern - nach 1995 zu beobachtende Rückgang der AIDS-Neuerkrankungen, der in erster Linie auf die verbesserten Behandlungsmöglichkeiten sowie deren verbreiteten und frühen Einsatz zurückzuführen ist, hat sich in den letzten Jahren nur noch verlangsamt fortgesetzt. Die Zahl der mit dem Vollbild AIDS neu erkrankten Personen wird im Jahre 2001 (unter Berücksichtigung der noch zu erwartenden Meldungen) mit etwa 700 Fällen auf dem Niveau des Vorjahres bleiben. Etwa 600 Menschen werden in diesem Jahr an den Folgen der HIV-Infektion bzw. an AIDS sterben.

Vom Beginn der Epidemie Anfang der 80er Jahre bis Ende 2001 haben sich in Deutschland etwa 60 000 Menschen mit HIV infiziert, etwa 23 500 Menschen sind an AIDS erkrankt und etwa 19 000 an den Folgen der HIV-Infektion verstorben.

Knapp die Hälfte (47%) der nach 1995 neu an AIDS-Erkrankten stammen aus den Großstädten Frankfurt a.M., (West-)Berlin, München, Düsseldorf, Hamburg und Köln. Ebenfalls 47% der im o.g. Zeitraum Erkrankten kommen aus anderen Regionen in den alten Bundesländern und 7% aus den neuen Bundesländern.

  • Menschen, die Ende 2001 mit HIV/AIDS leben: ca. 38000, Männer: ca. 29500, Frauen: ca. 8300, Kinder: < 400, darunter Menschen, die mit AIDS leben: ca. 5000.
  • Zahl der Neuinfektionen im Jahr 2001: ca. 2000, Männer: ca. 1500, Frauen: ca. 500, Kinder: < 20.
  • Infektionswege: Homosexuelle Kontakte bei Männern: 50%, Herkunft aus Hochprävalenzgebiet: 21%, Heterosexuelle Kontakte: 18%, i.v. Drogengebrauch: 10%, Mutter-Kind-Transmission: < 1%.
  • Neue AIDS-Erkrankung im Jahr 2001: ca. 700, Männer: ca. 570, Frauen: ca. 130, Kinder: < 5.
  • HIV/AIDS-Todesfälle im Jahr 2001: ca. 600.
  • Gesamtzahl der HIV-Infizierten seit Beginn der Epidemie: ca. 60000.
  • Gesamtzahl der AIDS-Erkrankungen seit Beginn der Epidemie: ca. 23500, Männer: 20600, Frauen: ca. 2800, Kinder: < 150.
  • Gesamtzahl der HIV/AIDS-Todesfälle seit Beginn der Epidemie: 19000.

Quelle: Epidemiologisches Bulletin des Robert Koch-Institut, Sonderausgabe B, 28. November 2001.

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