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Adipositasrisiko: Ohne zusätzlichen Ballast durch den Advent

Es ist möglich, die Adventszeit mit all ihren schönen Facetten zu genießen und trotzdem ohne gesundheitliche Schäden in das neue Jahr zu rutschen. Birgit Junghans, Oecotrophologin vom Deutschen Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik (D.I.E.T.) in Bad Aachen, hat sich mit dem Thema beschäftigt und versucht, Alternativen und Empfehlungen für eine "genüssliche" Weihnachtszeit ohne Spätfolgen aufzuzeigen.

Spezialitäten aus Großmutters Rezeptsammlung bringen im Advent einen Hauch der heilen Welt aus Kindertagen zurück. Sie symbolisieren Besinnlichkeit, Vertrautheit und Gemütlichkeit. Lebkuchenduft, Spekulatiusgebäck, Bratäpfel, das erste Stück Stollen am ersten Advent, das Weihnachtsmenü mit Gänsebraten und Kartoffelklößen, wer hat bei diesen Worten nicht die Vorstellung von Harmonie und friedlicher Atmosphäre? Traditionelle Spezialitäten gehören zu Advent und Weihnachten einfach dazu. Wenig geliebt ist dagegen eine Tradition, die sich ungefragt und unerwünscht nach den Feiertagen einstellt: Der Mensch ist mit sich selbst unzufrieden und fühlt sich nicht wohl in seiner Haut, denn die Waage signalisiert: Die Weihnachtszeit mit all ihren Köstlichkeiten ist auf die Hüften geschlagen.

Gehört zum gemütlichen und friedlichen Weihnachtsfest auch der restlos gefüllte Magen, der jede Bewegung fast unmöglich erscheinen lässt? Der anschließende Frust im Januar, wenn aller Kerzenduft vorbei ist, man dem Ernst der Lage ins Gesicht sieht und sich auf die Waage wagt?

Nicht unbedingt. Es ist durchaus möglich, Advent und Weihnachten zu genießen und trotzdem nicht an Gewicht zuzulegen. Das Motto heißt: nichts ist verboten. Es muss allerdings die Verhältnismäßigkeit stimmen.

Einige Tipps, die Sie Ihren Kunden hierzu an die Hand geben können:

  • Überlegen Sie, auf welche Verführungen Sie die größte Lust verspüren. Überlegen Sie auch, wie viel Sie davon essen möchten. Diese Menge sollten Sie sich gönnen und bewusst genießen.
  • Lassen Sie Weihnachtsgebäck nicht herumstehen, die Gefahr ist groß, immer wieder zuzugreifen. ohne die tatsächliche Menge zu realisieren.
  • Essen Sie wenig mit großem Genuss. Fünf Spekulatius schmecken nicht besser als zwei.
  • Essen Sie niemals nebenher, erlauben Sie sich die Spezialitäten zu einem bestimmten Anlass (das kann auch ganz schlicht die Tasse Kaffee am Nachmittag sein), freuen Sie sich darauf und genießen Sie, was Sie mögen, aber langsam und in kontrollierten Mengen.
  • Sorgen Sie dafür, zu wissen, was Sie essen. Die Vorstellungen über die Fett- und Kaloriengehalte von Lebensmittel sind ganz häufig unrealistisch.
  • Ganz gefährlich: Denken Sie nicht, wenn Sie einmal über die Stränge geschlagen haben, sei jede weitere Mühe zwecklos. Lassen Sie sich nicht aus der Bahn werfen, wenn Sie mehr verzehrt haben, als Sie sollten. Machen Sie sich keine Vorwürfe, so etwas ist menschlich.
  • Apfel, Nuss und Mandelkern: Nehmen Sie diesen weihnachtlichen Spruch einmal wörtlich und knabbern Sie Nüsse anstelle von Marzipankartoffeln und Vanillekipferln. Das darin enthaltene Öl ist weitaus gesünder als Butter.
  • Tipps zum Backen: Wenig Teig und viel Obst, das gilt für alle Kuchen! Hefeteig ist fett- und kalorienärmer als Blätter- und Plunderteig. Backen Sie ballaststoffreiche Plätzchen mit Vollkornmehl und Haferflocken! Sie schmecken hervorragend. Backen Sie kleine Kekse!
  • Tipps zum Kochen: Fisch, Salzkartoffeln, Suppen als Vorspeise, mit püriertem Gemüse gedickte Saucen oder Saucen aus frischen Tomaten sind kalorienarme Alternativen zu Kroketten, Sahnesaucen, Braten, Klößen.
  • Als Dessert nach einem reichhaltigen Essen ist vielen ein erfrischender Obstsalat lieber als eine Mousse au Chocolat.
  • Verwechseln Sie kaltes, einfaches Essen wie Heringsalat oder Bockwurst mit Kartoffelsalat, das in vielen Familien am Weihnachtsabend Tradition ist, nicht mit leichtem Essen. Das sind Fettbomben!
  • Bewegung ist jetzt nötiger denn je! Durch körperlicher Aktivität fühlen Sie sich prima, stärken Ihr Immunsystem und schützen sich vor Gewichtszunahme.

Es ist möglich, die Adventszeit mit all ihren schönen Facetten zu genießen und trotzdem ohne gesundheitliche Schäden bzw. zusätzliche Pfunde in das neue Jahr zu rutschen. Birgit Junghans, Oecotrophologin vom Deutschen Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik (D.I.E.T), hat sich mit dem Thema beschäftigt und versucht, Alternativen und Empfehlungen für eine "genüssliche" Weihnachtszeit ohne Spätfolgen aufzuzeigen.

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