DAZ aktuell

Sammelaktion in Apotheken: Rekordspende für Unicef

ESCHBORN (kk). Mit Beginn der Sommerferien in den einzelnen Bundesländern starteten Deutschlands Apotheken die zweite bundesweite Aktion zugunsten des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen. Unter dem Motto "Spenden Sie doch Ihren letzten ≠Urlaubsgroschen' für Unicef" forderten die Apotheken mit Schaufensterplakaten ihre Kunden auf, ihre restlichen Urlaubsmünzen - willkommen waren aber auch Scheine - für einen guten Zweck zu spenden.

Der Appell fiel auf überaus fruchtbaren Boden. Nachdem im letzten Jahr immerhin schon mehr als eine halbe Million Mark in den Apotheken gesammelt wurde, konnte dieses Mal eine hundertprozentige Steigerung vermeldet werden: Rund 1 Mio. DM kann dem "Bal Shiksha"-Bildungsprogramm für junge Mädchen in Nepal dieses Mal zur Verfügung gestellt werden.

Auch in diesem Jahr war die Sammelaktion wieder eine logistische Meisterleistung. Bis zum 15. Oktober konnten die Münzen in den Apotheken abgegeben werden. Alle pharmazeutischen Großhandlungen machten auch in diesem Jahr wieder mit. Sie lieferten die Beutel, in die die Münzen umgefüllt wurden, an die Apotheken aus, holten diese dann wieder ab und transportierten das Geld zu zentralen Sammelstellen. Dort wurde das Geld dann vom Technischen Hilfswerk abgeholt und zu einer Kölner Spedition gebracht, die wiederum den Transport zu einer Londoner Bank übernahm. Dort wurden die Münzen in Handarbeit sortiert und gezählt. Dabei mussten Münzen mit einem Gewicht von 40 Tonnen transportiert werden.

Das ermittelte Gewicht kann nach der Erfahrung von Unicef dabei als ziemlich genaue Richtschnur für die Schätzung des Erlöses herhalten. Im Jahr 2000 wurden 20 Tonnen gesammelt, die dann umgerechnet 525 000 DM ergaben.

Live dabei mit Spitzeneinschaltquote

Am 1. November konnte der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes, Hermann S. Keller, live um 20.15 Uhr im ZDF im Rahmen der Unicef-Gala "Lachen tut gut - Comedy für Unicef" das Ergebnis der Apotheken-Aktion verkünden. Dirk Bach, der die Sendung moderierte, interviewte Keller und stellte Fragen zur Organisation der Aktion. Die Live-Sendung, bei der so prominente Künstler wie die Schauspielerin Katja Riemann, der Sänger Sasha und natürlich auch die Schirmherrin der Apotheken-Aktion, Sabine Christiansen, als Unicef-Botschafter auftraten, hatte die höchste Einschaltquote aller Sendungen an diesem Abend. 5,26 Millionen Zuschauer, das entspricht einem Marktanteil von 16,7 Prozent, sahen die Gala. Dazu trugen auch die Auftritte so hochkarätiger Kabarettisten und Entertainer wie Bodo Bach, Karl Dall, Rüdiger Hoffmann, Jörg Knör oder Anke Engelke bei, um nur einige zu nennen.

Die Zuschauer konnten ebenfalls während der Sendung anrufen und für Unicef spenden. Wer Glück hatte, landete zum Beispiel am Telefon von Alfred Biolek, Heiner Lauterbach, Jan Hofer oder Axel Schulz. Insgesamt kamen während der Live-Sendung inklusive der Apotheker-Million 3,3 Millionen Mark an Spendengeld für Unicef zusammen.

Fortsetzung folgt

In der Sendung gab der DAV-Vorsitzende bekannt, dass aufgrund des eindrucksvollen Sammelergebnisses im nächsten Jahr eine weitere Aktion durchgeführt wird. Bereits nach Beendigung der diesjährigen Sammlung am 15. Oktober seien allein in seiner Apotheke schon wieder 1,8 kg ausländischer Münzen abgegeben worden. Auch bei der Abteilung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der ABDA, die für die Organisation und Koordination verantwortlich zeichnet, sind schon zahlreiche Anfragen nach Weiterführung der Apotheken-Charity eingegangen.

Die ersten Koordinierungsgespräche mit dem Bundesverband Phagro und Unicef sind bereits im Gange. Vorgesehen ist, im ersten Halbjahr 2002 eine Kombination zur Sammlung von Urlaubsgroschen und restlicher deutscher Währung, die nach Einführung des Euro ab dem 1. März 2002 ihre Gültigkeit verliert, durchzuführen. Die Apotheken können also weiterhin die Münzen ihrer Kunden entgegennehmen und der Aktion im nächsten Jahr zugute kommen lassen.

Die detaillierte Information der Apotheken und die Belieferung mit den Plakaten erfolgt dann wieder durch die Apothekerverbände der Länder.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.