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Mecklenburg-Vorpommern: Zwischen Datencrash und Crashdatum

HERINGSDORF (diz). Unter der Überschrift "Zwischen Datencrash und Crashdatum" veranstalteten die Scheele-Gesellschaft sowie Apothekerkammer und Apothekerverband von Mecklenburg-Vorpommern vom 9. bis 11. November ihre Scheele-Tagung und den Apothekertag Mecklenburg-Vorpommern. Rund 250 Apothekerinnen und Apotheker waren ins Seebad Heringsdorf auf der Ostseeinsel Usedom gereist und hörten dort hochinteressante Vorträge, die sich am Beispiel der Therapie von zerebralen Durchblutungsstörungen, Schlaganfall und der Hyperlipoproteinämie sowie der Erkenntnisse um das Genussmittel Wein für unsere Gesundheit mit dem wissenschaftlichen Anspruch und der Realität in der Informationsgesellschaft befassten.

In ihren Eröffnungsworten zur Tagung forderten Priv.-Doz. Dr. Th. Jira, Vorsitzender der Scheele-Gesellschaft, und Dr. G. Behnsen, Vorsitzender des Apothekerverbands Mecklenburg-Vorpommern, dazu auf, kritisch an übermittelte Erkenntnisse, insbesondere auch in der Wissenschaft, heranzugehen. Die Tagung wolle dazu einen Beitrag leisten. Ein Vortrag von Prof. Dr. Hans-Peter Beck-Bornholdt, Hamburg, befasste sich zum Beispiel mit der Bewertung von Erkenntnissen, insbesondere auch von statistischen Zusammenhängen und dem Erkennen von Fehlinformationen (die DAZ berichtet hierüber in ihrer nächsten Ausgabe).

Grußworte aus Sachsen überbrachte Kammerpräsident H. Knoll. Seine Grußbotschaft nutzte er zu dem Versuch, Entscheidungen der ABDA wie die Fortbildungswoche der Bundesapothekerkammer auf Mallorca und den Umzug der ABDA in das Berliner Palais zu rechtfertigen.

ABDA-Vizepräsident H.-G. Wolf berichtete von den aktuellen Ergebnissen aus der Gesundheitspolitik, insbesondere von der Einmalzahlung der forschenden Industrie (400 Mio.) als Ablösesumme für das geplante Preismoratorium. Noch halte die Bundesgesundheitsministerin an einer Aut-idem-Regelung fest, die allerdings von der Industrie heftig bekämpft werde. Er forderte dazu auf, dagegen zu halten und die Vorteile von aut idem herauszustellen. Die Apotheker sollten sich auf mehr pharmazeutische Tätigkeiten vorbereiten. Er könne sich auch vorstellen, dass der Apotheker für seine pharmazeutische Betreuung der Patienten ein Honorar bekomme.

Kammerpräsident W. Soltau freute sich, dass so viele Apothekerinnen und Apotheker nach Heringsdorf zur Tagung gekommen waren, auch wenn die Anreise für den einen oder anderen ein wenig länger war ("wir ziehen von Insel zu Insel und bleiben doch im Land"). Die Tagung nahm er auch zum Anlass, den Startschuss für die neue Homepage der Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern zu geben und sie kurz vorzustellen (www.apothekerkammer-mv.de).

Dr. Fischer, Ministerialrat im Sozialministerium von Mecklenburg-Vorpommern, überbrachte Grüße seines Hauses. Er stellte heraus, dass die Apotheker durch das Arzneimittelausgaben-Begrenzungsgesetz voraussichtlich mehr Verantwortung bekommen über die geplante Aut-idem-Regelung. Dies werde aber nur funktionieren, wenn der Apotheker auch dem Arzt beratend zur Seite stehe, um gemeinsam mit ihm einen Beitrag zur Compliance des Patienten zu leisten. Da sich eine Aut-idem-Regelung nicht für den Versandhandel eigne, sei auch hierin ein Vorteil zu sehen. Wenn sich die erwarteten Kosteneinsparungen erfüllten, könne der Apotheker hier seine Kompetenz beweisen.

Über die wissenschaftlichen Vorträge und die politischen Diskussionen auf dem Apothekertag Mecklenburg-Vorpommern und der Scheele-Tagung berichtet die DAZ in ihrer nächsten Ausgabe.

Unter der Überschrift "Zwischen Datencrash und Crashdatum" veranstalteten die Scheele-Gesellschaft sowie Apothekerkammer und Apothekerverband von Mecklenburg-Vorpommern vom 9. bis 11. November ihre Scheele-Tagung und den Apothekertag Mecklenburg-Vorpommern. Rund 250 Apothekerinnen und Apotheker waren ins Seebad Heringsdorf auf der Ostseeinsel Usedom gereist und hörten dort hochinteressante Vorträge zum wissenschaftlichen Anspruch und zur Realität in der Informationsgesellschaft zu.

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