BVA-Info

Höherer Kassenrabatt: Auswirkungen auf Apothekenangestellte (Offener Brief an U

Offener Brief an Gesundheitsministerin Ulla Schmidt zu den geplanten Änderungen im Arzneimittelsektor.

30. Oktober 2001, Sehr geehrte Frau Ministerin,

mit großem Interesse verfolgt der BVA, die Gewerkschaft für die ca. 110000 Mitarbeiter in der öffentlichen Apotheke, die aktuelle Politik des Bundesministeriums für Gesundheit. Von ganz besonderem Interesse sind für uns natürlich die geplanten Veränderungen im Sektor Arzneimittelversorgung.

Wir begrüßen ausdrücklich die Einführung des Arzneimittelpasses sowie die damit verbundene Verbesserung der Arzneimittelsicherheit. Auch die Qualität der Patientenberatung in der Apotheke wird durch dieses Medium noch weiter optimiert werden können.

Die Entscheidung zur Einführung einer generellen Aut-idem-Regelung findet die Zustimmung des BVA. Wird der Apotheker bei der Auswahl des Arzneimittels mit gleichem Wirkstoff beteiligt, kann dies in Verbindung mit dem Arzneimittelpass die Compliance des Patienten positiv beeinflussen. Wir würden uns aber wünschen, die Fähigkeiten des Apothekers nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht, sondern darüber hinaus vor allem zur Qualitätsverbesserung in der Arzneimittelversorgung zu nutzen.

Mit großer Sorge betrachten wir die Erhöhung des Kassenrabattes, die doch zu erheblichen Einschnitten der wirtschaftlichen Stabilität der öffentlichen Apotheken führen wird. Die von uns befürchtete Reaktion der Apotheken, nämlich die Einsparung von Personal, wird aus unserer Sicht die Qualität der pharmazeutischen Beratung und Betreuung in einem nicht vertretbaren Maße verschlechtern.

Ich würde mich freuen, wenn Sie unsere Bedenken zu den geplanten Reformen mit in Ihre Entscheidung einbeziehen. Ich bin sicher, auch die Meinung der Gewerkschaft für Angestellte in Apotheken ist für Sie wichtig.

Ich möchte meinen Brief nicht schließen, ohne Ihnen auch weiterhin Stärke und Stehvermögen für Ihre in diesen Zeiten sicher nicht leichte Aufgabe zu wünschen.

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