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Ciprofloxacin: Der Renner im Internet – häufig gefälscht

Die steigende Zahl von Milzbrandfällen in den USA hat dazu geführt, dass der Handel mit dem Antibiotikum Ciprofloxacin im Internet sprunghaft angestiegen ist. Was im World Wide Web unter der Bezeichnung Cipro angeboten wird, ist allerdings nicht immer vertrauenswürdig.

Nach einem BBC-Bericht durchforsten Pharmahandelsvereinigungen und US-Regierungsbehörden mittlerweile das Internet nach Ciprofloxacin-Angeboten, da mit der Angst der Menschen offenbar eifrig Profit gemacht wird. Zum einen besitzen dem Bericht zufolge viele Anbieter keine Lizenz für den Vertrieb des Arzneimittels in den USA, zum anderen existieren Websites, die gefälschte Medikamentenversionen oder dubiose alternative Therapien anbieten.

Einige Seiten wie Cipropharmacy.com warnen zwar auf ihrer Homepage mit den Worten: "Was immer Sie auch tun, starten Sie keine Selbstdiagnose oder Selbstmedikation mit Antibiotika als Sicherheitsvorkehrung gegen Anthrax." Andere haben jedoch weniger Skrupel und fangen Kunden mit "Cipro ist nur einen Klick und eine Kreditkartennummer entfernt" oder "Wir führen viele Medikamente in allen Kategorien, die in verschieden Ländern einer Verschreibung unterliegen. Wählen Sie einfach das Produkt, zahlen Sie mit Kreditkarte. Sie erhalten die Ware unverzüglich."

Die Verfolgung der illegalen Arzneimittelanbieter ist ein fast aussichtsloses Unterfangen. Laut der National Association of Boards of Pharmacy (NABP) sind bereits 50 Cipro verkaufende Seiten entdeckt worden. "Diese 50 Seiten scheinen allerdings von dutzenden Unternehmen gestützt zu werden", so der Geschäftsführer der NABP. Die NABP untersucht auch aktive Websites außerhalb der USA, so z. B. in Mexiko, Kanada oder Teilen Europas. "Keine diese Seiten hat eine Genehmigung oder eine Lizenz für den Verkauf von Medikamenten in den USA", betonte der Geschäftsführer. Die Seiten seien samt und sonders illegal. Es sei sehr schwierig, diese im Ausland agierenden Websites zu bekämpfen. NABP will nun zur Bekämpfung zwielichtiger Seiten mit ausländischen Regierungen Kontakt aufnehmen. pte/ral

Quelle: news.bbc.co.uk

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