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Arzneimittelbudgets: VFA für Abschaffung der Budgets

BONN (im). Die Erklärung der Bundesregierung, Alternativen zu den Arzneimittelbudgets zu prüfen, hat der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) in Berlin begrüßt. Die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen haben dagegen Bundeskanzler Gerhard Schröder und Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt vor einer Lockerung der Arzneimittelbudgets gewarnt.

Am 18. Januar wurden nach dem Besuch von Ärztevertretern bei Schröder und Schmidt Gespräche zwischen Bundesgesundheitsministerin, Medizinern und weiteren Kreisen zu möglichen Alternativen zu den Budgets vereinbart. Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des VFA, erklärte, wer eine sinnvolle und effiziente Gesundheitspolitik machen wolle, müsse die Budgets abschaffen und durch angemessene Alternativen ersetzen. Diese müssten bedarfsgerecht und praktikabel sein. "Die Messlatte für die Arzneimittelausgaben ist der tatsächliche Bedarf. Also nicht die momentane Finanzsituation der Kassen oder die Grundlohnsumme", sagte Yzer.

Kassen: So lassen

Die angespannte Lage bei den Kassen lasse eine Lockerung bei den Budgets nicht zu, meinten dagegen die Kassen. Da sie im Arzneisektor Wirtschaftlichkeitspotenziale in Höhe von mindestens drei Milliarden Mark vermuten, halten sie die Einhaltung der Budgets für realisierbar.

In einer gemeinsamen Erklärung am 19. Januar als Reaktion auf das Gespräch von Ärztevertretern mit Schröder und Schmidt forderten die Kassen die Ärzte auf, die unterbrochenen Verhandlungen über die gemeinsame Bundesempfehlung zu den Arzneimittelbudgets wieder aufzunehmen. Im Dezember 2000 hatte sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung von diesen Gesprächen zurückgezogen. Die Ärzte fordern anstelle von Flexibilisierungen der Arzneibudgets deren Abschaffung.

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