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Versandhandel: DocMorris vor Verkauf?

(cr). Nach einer Meldung der Financial Times Deutschland vom 14. September ist die Internet-Apotheke DocMorris auf Partnersuche. Auch einen Verkauf schließt Marketing-Direktor Jens Apermann nicht aus, "wenn der Preis stimmt".

Laut dieser Zeitung ist das niederländische Unternehmen auf der Suche nach einem "strategischen Investor wie etwa einen Versandhändler oder ein IT-Unternehmen". Finanziell sei DocMorris abgesichert, betonte Apermann: "Wir sind einigermaßen durchfinanziert." Interessenten kommen nach Angaben des Marketing-Direktors aus dem Bereich Pharmagroßhandel, aber auch aus dem klassischen Handel. Einzelheiten wollte Apermann mit Hinweis auf die laufenden Gespräche nicht nennen. Einen Börsengang des als Aktiengesellschaft firmierenden Unternehmens schloss Apermann auf absehbare Zeit aus. Ende des kommenden Jahres wolle DocMorris schwarze Zahlen schreiben. Bis zu diesem Zeitpunkt soll das Unternehmen, so die Financial Times zweifelnd, nicht mehr als 10 Millionen DM verbraucht haben.

Einigung über Verkaufskriterien

DocMorris war im Sommer 2000 an den Start gegangen und hatte im ersten Rumpfgeschäftsjahr einen Umsatz von weniger als 3 Millionen Euro erwirtschaftet. Im ersten vollen Geschäftsjahr sollen es bis zu 10 Millionen Euro sein. Laut Apermann hat sich das Management von DocMorris, das selbst rund 30 Prozent des Unternehmens hält, bereits mit den anderen Anteilseignern, der Investmentgesellschaft 3i sowie dem Venture-Capital-Unternehmen Techno Nord, über die Kriterien für einen Verkauf oder neue Beteiligungen unterhalten. "Ein Partner, der DocMorris auf Sparflamme weiterköcheln lässt, bis sich die Rahmenbedingungen ändern, das hilft uns nichts", zitiert die Zeitung Apermann.

DocMorris-Gutachter im neuen Aufsichtsrat

Ende September soll sich ein Aufsichtsrat bei DocMorris konstituieren. Als Mitglieder sind u. a. Professor Christian Koenig, Universität Bonn, und Gottfried Neuhaus, Geschäftsführer der Techno Nord, vorgesehen. Zwei weitere Aufsichtsräte kämen aus dem Gesundheitsmarkt in Deutschland. Professor Koenig war im vergangenen Jahr von DocMorris mit der Erstellung eines Rechtsgutachtens beauftragt worden, mit dem die Europarechtswidrigkeit des arzneimittelrechtlichen Versandhandelsverbots bei apothekenpflichtigen Arzneimitteln nachgewiesen werden sollte. Ohne Erfolg: Das Oberlandesgericht Frankfurt/Main und das Kammergericht Berlin schlossen sich seiner Rechtsauffassung nicht an und verboten DocMorris bis zu einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs den Versandhandel mit apothekenpflichtigen Arzneimitteln nach Deutschland bzw. die Werbung hierfür.

Nach einer Meldung der Financial Times Deutschland vom 14. September ist die Internet-Apotheke DocMorris auf Partnersuche. Auch einen Verkauf schließt Marketing-Direktor Jens Apermann nicht aus, "wenn der Preis stimmt". Laut dieser Zeitung ist das niederländische Unternehmen auf der Suche nach einem "strategischen Investor wie etwa einen Versandhändler oder ein IT-Unternehmen". Finanziell sei DocMorris abgesichert, betonte Apermann.

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