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Karies: Eine Impfung soll Schutz bieten

Karies könnte bald ein Problem der Vergangenheit werden. Wie britische und amerikanische Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "New Scientist" berichten, befindet sich zwei Impfstoffe zur Prävention der Karies in der Entwicklung, die in wenigen Jahren auf den Markt kommen könnten.

Als Hauptverursacher der Karies ist das Bakterium Streptococcus mutans in der Diskussion. Es setzt sich auf der Oberfläche der Zähne fest und führt dort zur Produktion von Milchsäure, die anschließend den Zahnschmelz angreift und Läsionen und Löchern hervorruft. Diesem Bakterium wollen Wissenschaftler um Martin Taubmann und Daniel Smith vom Forsyth-Institut in Boston nun mit ihrem Impfstoff den Garaus machen. Er soll verhindern, dass sich die Bakterien auf dem Zahn festsetzen können. Einfaches Zähneputzen würde dann genügen, um Streptococcus mutans effektiv (und immer wieder) zu entfernen. Nach Vorstellung der Wissenschaftler sollte die Impfung bereits bei Kindern im Alter zwischen 18 Monaten und drei Jahren durchgeführt werden. Dadurch werde dem Bakterium von Anfang an der Nährboden entzogen und ein lebenslanger Schutz vor Karies garantiert.

Einen anderen Weg beschreitet das britische Forscherteam um Julian Ma vom Guy's Hospital in London. Es will den Erreger direkt attackieren. Der von ihnen entwickelte Impfstoff bietet allerdings keinen Langzeitschutz, sondern müsste jedes Jahr aufgefrischt werden. Dafür hat er voraussichtlich kaum Nebenwirkungen, erklärten die Forscher.

Welche Methode sich durchsetzen wird, muss abgewartet werden. Für beide Impfstoffe wird noch mit einer Entwicklungsdauer von mindestens fünf Jahren gerechnet. ral

Quelle: New Scientist vom 15. September 2001, S. 17

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