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DPhG-Jahrestagung: Neue Targets in der Wirkstoffforschung

Im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft vom 10. bis 13. Oktober in Halle organisiert die Fachgruppe "Pharmakologie" unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Karen Nieber (Institut für Pharmazie, Pharmakologie für Naturwissenschaftler, Universität Leipzig) das Vorsymposium "G-Protein-gekoppelte Rezeptoren: Targets in der Pharmakotherapie".

Die heute auf dem Markt befindlichen Arzneimittel richten sich gegen rund 500 bekannte Angriffsziele im menschlichen Organismus. Zu ihnen gehören auch die G-Protein-gekoppelten Rezeptoren.

Während in den vergangenen Jahrzehnten die empirische Chemie in der Arzneimittelforschung dominierte, veränderten sich in den letzten Jahren die Forschungsansätze deutlich. Die wachsenden Kenntnisse über Rezeptoren, durch Einführung neuer molekularpharmakologischer und funktioneller Methoden, gestatten es heute, auf der Grundlage rationeller Erwägungen Wirkstoffe zu synthetisieren und zu testen.

Während des Symposiums werden fünf deutsche Pharmakologen und Pharmakologinnen ihre Forschungsergebnisse zu G-Protein-gekoppelten Rezeptoren vorstellen und Zukunftsaussichten für die Pharmakotherapie darstellen:

  • K. Mohr (Bonn) wird am Beispiel des Muscarinrezeptors zeigen, dass eine allosterische Modulation, wie sie uns von den Benzodiazepinen am GABA-Rezeptor bekannt ist, auch an G-Protein-gekoppelten Rezeptoren möglich ist.
  • Im Vortrag von H. Fink (Berlin) wird deutlich, dass die Forschung zum Neuropeptid CCK und seinen Rezeptoren nicht nur Fortschritte, sondern auch Enttäuschungen für die Psychopharmakologie erbracht hat.
  • Interessante neue pharmakologische Ansätze ergeben sich durch die Entdeckung der Cannabinoidrezeptoren. B. Szabo (Freiburg) wird über die Funktion dieser Rezeptoren im peripheren und zentralen Nervensystem sprechen.
  • P. Illes (Leipzig) wird erläutern, wie P2Y-Rezeptoren dopaminerge Mechanismen im ZNS regulieren und welche verhaltenspharmakologischen Konsequenzen diese Interaktion hat.
  • K. Nieber (Leipzig) präsentiert neue Befunde zur neuroprotektiven Wirkung von (Adenosin-)A1- und A3-Rezeptoren bei Sauerstoffmangel im Gehirn.

Die Initiatorin des Symposiums lädt alle interessierten Kolleginnen und Kollegen aus Universitäten, Praxis und Industrie ein, sich über die neuesten Forschungsergebnisse zu informieren und über die Perspektiven der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren als Targets für neue Wirkstoffe und neue Therapiekonzepte zu diskutieren. kn

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