Arzneimittel und Therapie

Neues Antimykotikum: Caspofungin bei invasiven Aspergillosen

Das neuartige Antimykotikum Caspofungin wurde nach einer Information von MSD vom Committee for Proprietary Medicinal Products (CPMP) der europäischen Zulassungsagentur EMEA positiv bewertet und zur europaweiten Zulassung empfohlen. Ende 2001 soll das Echinocandin-Antimykotikum auch in Deutschland erhältlich sein.

Mit Caspofungin kann bei invasiver Aspergillose dann erstmals ein Vertreter der Echinocandine oder Glucan-Synthese-Inhibitoren eingesetzt werden. Diese Antimykotika hemmen effektiv die Synthese eines Zellwand-Glucans, das für viele pathogenetisch relevante Pilze wie Aspergillus lebensnotwendig ist. Beim Menschen wurde das Glucan bisher nicht nachgewiesen; dies erklärt die gute Verträglichkeit von Caspofungin.

Wirkung auf Glucan-Synthese

Mit seinem auf die Glucan-Synthese gerichteten selektiven Wirkmechanismus unterscheidet sich Caspofungin grundlegend von den bisher bei immunsupprimierten Patienten mit invasiven Aspergillosen eingesetzten Polyenen und Azolen, die in vielen Fällen nicht ausreichend wirksam sind oder teilweise schwerwiegende Nebenwirkungen verursachen. So beträgt die Letalität trotz Behandlung mit (liposomalem) Amphotericin B und Itraconazol bisher durchschnittlich 50% bis über 90%. Viele dieser schwer kranken Patienten dürften zukünftig von Caspofungin profitieren: Das neue Antimykotikum bessert sowohl die objektiven und subjektiven Symptome als auch die entsprechenden radiographischen Befunde.

Das CPMP befürwortete daher die Zulassung von Caspofungin zur Behandlung von invasiven Aspergillosen bei erwachsenen Patienten, die Amphotericin B, liposomales Amphotericin B und/oder Itraconazol nicht vertragen oder therapierefraktär sind. Dabei ist Nicht-Ansprechen definiert als Progression oder fehlende Besserung der Infektion nach mindestens siebentägiger Behandlung mit einem Antimykotikum in therapeutischer Dosierung.

Jetzt wurde das neuartige Antibiotikum Caspofungin von der europäischen Zulassungsagentur EMEA positiv bewertet und zur europaweiten Zulassung empfohlen. Ende 2001 soll das Antimykotikum aus der Gruppe der Echinocandine zur Behandlung von invasiven Aspergillosen auch in Deutschland erhältlich sein.

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