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Pilotprojekt in Australien: SmartCard dokumentiert Arzneimittelverbrauch

In Australien ist vor kurzem ein Pilotprojekt zur Dokumentation von Arzneimitteldaten auf einer SmartCard gestartet.

Sechs Monate soll die Testphase andauern. Derzeit sind drei Apotheken und 30 Patienten daran beteiligt. Die Patienten haben die Anweisung, ihren Konsum an Arzneimitteln zu erfassen und die Daten per SmartCard dann an die Apotheke zu übermitteln. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, dass nicht nur die vom Arzt verschriebenen Arzneimittel, sondern auch die vom Patienten eingenommenen rezeptfreien Medikamente dokumentiert werden.

Viele Patienten, so die Aussage eines der Studiendurchführenden, würden beim Arzt nur ungern darüber sprechen, dass sie neben den verordneten auch auf alternative Heilmethoden zurückgriffen. Gerade diese Informationen würden aber dringend benötigt, um eine adäquate Therapie anbieten zu können und um Wechselwirkungen zu vermeiden. Aus diesem Grund sei es auch wichtig, dass Apotheker in das Projekt miteinbezogen wären, da sie Interaktionspotenziale am schnellsten erkennen könnten. Sollte sich das Pilotprojekt bewähren, ist an eine Ausweitung des Systems gedacht.

Erhofft wird von der elektronischen Arzneimitteldokumentation nicht nur die Vermeidung von Wechselwirkungen und Über- oder Unterdosierungen, sondern auch eine Entlastung des Gesundheitssystems. In Deutschland wird bereits seit Jahren über das elektronische Rezept, Arzneimitteldokumentation und SmartCard (früher A-Card) gesprochen. Ein verfügbares System existiert allerdings noch nicht. ral

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