Prisma

Leishmaniose: DNA-Impfstoff aus Mückenspeichel

Wissenschaftler vom National Institute of Allergy and Infectious Diseases haben einen Impfstoff gegen die von Mücken übertragene Leishmaniose entwickelt. Im Tierversuch konnte er bereits erfolgreich eingesetzt werden.

Die einzelligen Erreger der Leishmaniose werden von diversen Arten so genannter Sandmücken (Phlebotomen) übertragen, winzigen blutsaugenden Insekten, die in nahezu allen warmen Gebieten der Welt vorkommen. Die Mücken selbst sind gegen die Parasiten geschützt. Sie tragen sie zwar in sich, werden davon jedoch nicht beeinträchtigt. Beim Menschen siedeln sich die Leishmanien dagegen in verschiedenen Geweben an, z. B. in der Haut, und führen dort zu massiven Entzündungsreaktionen. Sind die inneren Organe betroffen, verläuft die Infektion tödlich.

Bislang existiert kein wirksamer Impfstoff gegen die Leishmaniose. Wie das Forscherteam um José Ribeiro in der Fachzeitschrift "Journal of Experimental Medicine" schreibt, sind die Grundlagen für einen derartigen Impfstoff jedoch mittlerweile geschaffen worden. Die Wissenschaftler entwickelten einen DNA-Impfstoff, der die Information für ein im Mückenspeichel enthaltenes und gegen Leishmanien protektives Protein enthält. Wurde dieser Impfstoff Mäusen verabreicht, verlief die Infektion deutlich leichter als bei Tieren, die keinen Impfschutz erhielten. Ob und wann der Impfstoff verfügbar sein wird, ist jedoch noch offen. ral

Quelle: Journal of Experimental Medicine 2001, Vol. 194, Nr. 3, S. 331 – 342

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.