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Universität Jena: Eine Zypresse für Professor Oelschläger

Zum 80. Geburtstag von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Herbert Oelschläger, Direktor des Instituts für Pharmazie der Universität Jena, am 18. Mai stifteten die Pharmaziestudenten der Universität einen außergewöhnlichen Baum, der am 19. Juni im Botanischen Garten gepflanzt wurde. Es ist eine seltene Zypressenart, die nur noch in wenigen Reservaten Australiens, Tasmaniens und Neukaledoniens vorkommt.

Zur Feierlichkeit versammelten sich Pharmaziestudenten aller Studienjahre mit Professor Oelschläger im Botanischen Garten in Jena. Die Studenten wünschten ihrem Professor alles Gute und dankten ihm für sein großes Engagement für die pharmazeutische Ausbildung und Forschung an der Universität Jena.

Der gepflanzte Baum gehört zur Spezies Callitris rhomboidea. Diese seltene australische Konifere wird auch als Oyster Bay Cypress oder Port Jackson Pine bezeichnet. Die Gattung Callitris umfasst etwa 16 Arten, die im australischen Raum beheimatet sind.

Alle Callitris-Arten sind von wirtschaftlichem Interesse, da das Holz sehr resistent gegenüber Pilz- und Termitenbefall ist, was auf dem Gehalt an ätherischem Öl aus einer Mischung aus Guaiol, Callitrol sowie Dehydrogeraniumsäure beruht. Limonenreich ist vor allem das ätherische Öl der Nadelblätter. Die Rinde wird aufgrund des hohen Gerbstoffanteils zum Gerben verwendet.

Der mit der wirtschaftlichen Bedeutung verbundene Raubbau der vergangenen Jahrhunderte hat dazu geführt, dass Callitris rhomboidea nur noch als geschützte Art in wenigen Naturreservaten vorkommt. Nur den Aborigines, den Ureinwohnern Australiens, ist es noch vorbehalten, den Baum zu nutzen - ihnen ist die Natur heilig, für jeden abgeholzten Baum stecken sie neue Samen in den Boden.

Fernab von der australischen Heimat der Gattung wurde im Botanischen Garten in Jena die bisher größte Callitris-Sammlung im mitteleuropäischen Raum aufgebaut, was vor allem dem Engagement von Frau Dr.Helga Dietrich zu verdanken ist, die auch die Jenaer Pharmaziestudenten bei der Wahl des Baumes zu Ehren von Professor Oelschläger beriet. Die Baumpflanzung am 19. Juni war eine der ersten Freiland-Pflanzungen von Callitris rhomboidea in Mitteleuropa und somit ein Experiment, das auch symbolisch für die wissenschaftliche Neugier und Experimentierfreude des Studentenvaters steht.

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