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Demoskopie: Das Berufsansehen des Apothekers wurde schlechter

ALLENSBACH (ifd/diz). Der Apothekerberuf nimmt in der Allensbacher Prestigeskala der Berufe nur noch Platz neun ein. Dies ergab die aktuelle im Juli veröffentliche repräsentative Bevölkerungsumfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach. Damit schneidet er um drei Prozentpunkte schlechter ab als bei der letzten Umfrage im Jahr 1999.

Das Ansehen des Arztberufs überragt auch heute noch alle anderen Berufe, so heißt es in einer Veröffentlichung des Allensbacher Demoskopieinstituts. Allerdings haben die Auseinandersetzungen innerhalb des Gesundheitssystems in Deutschland, Abrechnungsskandale und Ärzteschelte wegen Kunstfehlern und Fehlbehandlungen, über die in den Medien berichtet wurde, dafür gesorgt, dass auch das Image der Ärzte ein wenig an Glanz verloren hat. Trotzdem: 74 Prozent der Deutschen zählen den Arztberuf weiterhin zu den fünf Berufen, vor denen sie am meisten Achtung haben. 1995 sagten das allerdings noch 81 Prozent.

An zweiter Stelle auf der Liste hoch angesehener Berufe steht der Beruf des Pfarrers, des Geistlichen, dem von 38 Prozent ein ganz besonderes Ansehen attestiert wird. Der Hochschulprofessor (33 Prozent), Rechtsanwalt (31 Prozent) und der Unternehmer (29 Prozent) rangieren an dritter, vierter und fünfter Stelle auf der aktuellen Allensbacher Berufsprestigeskala 2001.

Die Frage, die das Institut für Demoskopie Allensbach seit 1966 in einem Mehrjahresrhythmus an die Bevölkerung richtet, lautet: "Hier sind einige Berufe aufgeschrieben. Könnten Sie bitte die fünf davon heraussuchen, die Sie am meisten schätzen, vor denen Sie am meisten Achtung haben?" Den Befragten wird dabei jedes Mal eine Liste mit 18 Berufen vom Arzt über den Pfarrer, den Rechtsanwalt, den Ingenieur, den Politiker, den Studienrat bis zum Gewerkschaftsführer vorgelegt. Der Beruf des Rechtsanwalts gehört allerdings zu den Prestigeverlierern. Bei der letzten Umfrage dieser Art hatten noch 37 Prozent ihre höchste Achtung vor diesem Beruf bekundet. Jetzt tun dies nur noch 31 Prozent.

Zu den Prestigegewinnern gehört neben dem des Journalisten (18 Prozent - 1999: 14 Prozent) vor allem der Beruf des Grundschullehrers, vor dem heute mehr als jeder vierte Erwachsene Hochachtung hat (1999: 22 Prozent). In dieser positiven Prestigeentwicklung wird nach Ansicht der Demoskopen die mühevolle Arbeit des Grundschullehrers auf deutliche Weise anerkannt.

In einer Zeit, in der aus Wirtschaft und Politik gleichermaßen auf die herausragende Bedeutung der Bildung hingewiesen werde, die unser Land zukunftsfähig machen solle, wirke der kontinuierliche Prestigeverlust des Studienrates, des Gymnasiallehrers jedoch wie ein Warnzeichen. Nur noch 12 Prozent der Bevölkerung zählen diesen Beruf zu denjenigen, vor denen sie noch besondere Achtung haben.

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