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Endometriose: Arzneistoffe in der Entwicklung

Zwei Wirkstoffe - vorläufige Bezeichnungen ZK 137 316 und ZK 230 211 - werden derzeit am Oregon Regional Research Center untersucht. Beide sind in der Lage, die Menstruation zu unterbinden und stellen potenzielle Arzneimittel zur Behandlung von Endometriose dar.

Endometriose, das Wachstum von Gebärmutterschleimhaut außerhalb des Uterus, ist für die betroffenen Frauen mit einer Reihe von Beschwerden verbunden. Neben krampfartigen Schmerzen ist die Endometriose vielfach auch für ungewollte Kinderlosigkeit verantwortlich. Die Therapie besteht derzeit in einer Operation, gefolgt von einer Hormonbehandlung. Um anschließend eine erneute Wucherung des Gewebes zu verhindern, wird den Frauen in der Regel empfohlen, mit der Dreimonatsspritze zu verhüten. ZK 137 316 und ZK 230 211 stellen hierzu möglicherweise eine Alternative dar. Beide Wirkstoffe blockieren die Wirkung von Progesteron und Östrogen auf der Innenseite der Gebärmutter und verhindern somit nicht nur die Menstruation, sondern auch den Aufbau von endometrialen Zellen. ZK 137 316 unterdrückt die Menstruation, erlaubt jedoch einen Eisprung, ZK 230 211 unterbindet beides. Im Tierversuch an Affen erwiesen sich beide Substanzen als wirksam und verträglich. Nach Absetzen der Medikation stellte sich innerhalb von 41 Tagen wieder ein normaler Menstruationszyklus bei den Tieren ein.

Der Vorteil der neuen Wirkstoffe gegenüber der Dreimonatsspritze bzw. generell für Frauen, die ihre Menstruation unterdrücken wollen, liegt laut den Entwicklern in der geringen Dosierung. Bei den Affen reichten 0,05 mg/kg KG ZK 137 316 aus, um die Menstruation bei mehr als 50% der Tiere zu unterbinden.

Ob die Wirkstoffe tatsächlich auf den Markt kommen, müssen nun jedoch klinische Studien erweisen. Bis zur Zulassung wird - wenn überhaupt - noch einige Zeit vergehen. ral

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