Arzneimittel und Therapie

Leukämie-Behandlung: Alemtuzumab in Europa zugelassen

Die Schering AG teilte mit, dass die europäische Zulassungsbehörde EMEA Alemtuzumab (MabCampath®), einen humanisierten monoklonalen Antikörper, in Europa zugelassen hat. Alemtuzumab wird zur Behandlung von Patienten mit chronisch lymphatischer Leukämie der B-Zellen (B-CLL), die mit Alkylanzien vorbehandelt wurden und nicht mehr auf eine Fludarabin-Therapie ansprechen, eingesetzt.

Alemtuzumab ist der erste monoklonale Antikörper, der für die Behandlung der CLL zugelassen wurde, und stellt eine neue Möglichkeit der Behandlung für diese Gruppe von schwerkranken Patienten dar. Schering besitzt die exklusiven Marketing- und Vertriebsrechte für MabCampath in Europa und dem Rest der Welt, Japan und Ostasien ausgeschlossen. Die Markteinführung von MabCampath® wird im August 2001 in den ersten Ländern stattfinden.

Das Präparat wurde auch von der U.S. Food and Drug Administration (FDA) zugelassen und ist als Campath, vertrieben von Berlex Laboratories, der amerikanischen Tochtergesellschaft der Schering AG, seit Ende Mai diesen Jahres in den USA erhältlich.

Bindung an ein Antigen

CLL ist die am häufigsten auftretende Form der Leukämie bei Erwachsenen und betrifft etwa 60 000 Patienten in Europa mit geschätzten 8000 Neuerkrankungen pro Jahr. Kennzeichnend für die B-CLL ist die Anhäufung von leukämischen (malignen) Lymphozyten (unreifen weißen Blutkörperchen). Alemtuzumab bindet an das Protein CD52+, ein Antigen, welches sich auf der Oberfläche von bestimmten leukämischen Lymphozyten befindet und induziert deren antikörperabhängige Lyse (Zerstörung). Dies bewirkt eine Abnahme der krankhaften Zellen im Blut, Knochenmark und anderen befallenen Organen.

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