Berichte

Biozentrum Frankfurt: Staffellauf, Sommerparty und Kittelfeuer

Sonniges Wetter und Superstimmung boten am Montag, dem 2. Juli den optimalen Rahmen für den traditionellen Sommer-Staffellauf von Professoren, Doktoranden, Mitarbeitern und Studierenden am Biozentrum der Universität Frankfurt. Die begleitende Party mit Musik, Grillwürsten, Kuchen, Äppelwoi und anderen Leckereien stieg anschließend im Grünen, vor den Gebäuden des Pharmazeutischen Instituts und dauert bis in den späten Abend hinein. Dabei wurden nicht nur die aktiven Sportler gefeiert, sondern auch die demnächst ausscheidenden Studentinnen und Studenten. Krönung der Party war die rituelle Kittelverbrennung des achten Semesters Ų ein Symbol für den erfolgreichen Abschluss der Laborpraktika.

Bei strahlendem Sonnenschein liefen am Nachmittag die Vorbereitungen für das große Ereignis an: Da wurden die Lautsprecherboxen für die Musik ausprobiert, die Start- und Zielfahnen für die Laufstrecke gespannt, die Streckenposten platziert, schließlich die Startnummern für die Läufer ausgegeben. Ausgelassene Stimmung beim Partypublikum paarte sich mit angespannter Nervosität bei den aktiven Sportlern. Insgesamt waren achtzehn Staffeln zu je vier Personen gemeldet, die sich grüppchenweise sammelten, ihre Lauftaktik aushandelten und sich gegenseitig Mut zusprachen. Die Sonne meinte es so gut, dass bereits vor dem Lauf so manche Schweißperle tropfte und jede Wolke, die sich ab und zu vor die Sonne schob, als kleine Erholung genossen wurde.

Gegen halb sechs gab es Gelegenheit, gemeinsam und ganz locker eine Proberunde zu laufen – um die Streckenführung kennenzulernen und/oder die Muskeln zu lockern. Die Laufstrecke führte rund um das Biozentrum, begann mit einer kleinen, kräftezehrenden Steigung, setzte sich mit einer Geraden fort und führte zur Freude der Läufer mitunter sogar durch den Schatten der Gebäude, bevor am Schluss noch einmal eine leichte Steigung zu nehmen war. Jeder Läufer bzw. jede Läuferin musste die Rundstrecke zweimal laufen – das entsprach ungefähr einer Länge von 2,5 km. Multipliziert mit vier Läufern ergab sich also eine Strecke von insgesamt etwa 10 km – eine Herausforderung, die sich in den vergangenen Jahren bewährt hat und von den Studierenden, Doktoranden und Mitarbeitern des Biozentrums gern angenommen wird. Gut gerüstet und trainiert wirkten die meisten der 72 Läuferinnen und Läufer.

Eine besondere Erwähnung verdient dabei die einzige Professoren-Staffel: Prof. Dr. Theo Dingermann, zugleich Präsident der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG), Prof. Dr. Dieter Steinhilber und Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz machten im Laufdress zwischen den jungen Studierenden und Doktoranden eine durchaus gute Figur. Weil für den Staffellauf generell eine Quotenregel gilt, das heißt pro Staffel mindestens eine Person des anderen Geschlechts mitlaufen muss, wurde die Professorenstaffel in diesem Jahr durch eine "Ehemalige" des Frankfurter Pharmazeutischen Instituts ergänzt: Reinhild Berger, Mitarbeiterin des Deutschen Apotheker Verlags, Chefredakteurin von PTAheute und Hobby-Läuferin.

Um 18 Uhr war es so weit: Der Dekan des Biozentrums gab mit einem platzenden Luftballon den "Startschuss" für die erste Runde des Staffellaufs. Die Begeisterung im Publikum stieg von Minute zu Minute und jeder Läufer, der nach der Runde die Startlinie erneut passierte oder seinen Staffelstab an den nächsten Läufer abgab, wurde mit tosendem Beifall empfangen. Die Sonne meinte es auch nach 18 Uhr noch gut, sodass der Lauf zu einer schweißtreibenden Angelegenheit wurde.

Großartig die Anfeuerungsrufe der Streckenposten: nur nicht schlapp machen, weiter geht's, Ehrgeiz ist angesagt – schließlich will man's den anderen zeigen. Die Professoren-Staffel schlug sich wacker und war stets im Mittelfeld. Doch letztlich standen Mitmachen und Spaßhaben im Vordergrund. Obwohl die sportliche Höchstleistung natürlich die Bewunderung fand, die ihr zusteht, wurde jeder Läufer und jede Läuferin gleichermaßen beklatscht und gefeiert.

Nach rund 50 Minuten war alles vorbei: die Rundstrecke insgesamt achtmal abgelaufen, der Staffelstab 54-mal weitergereicht, 18-mal die Gesamtzeit der Gruppe gemessen. Auch wenn die Auswertung der Plätze ein wenig Zeit in Anspruch nahm – die ersten Fünf standen schnell fest. Prof. Dr. Theo Dingermann nahm die Siegerehrung vor und überreichte wunderbare silberne Pokale an die drei ersten Staffeln, tolle Urkunden, Sektfläschchen und Süßigkeiten. Alle Läuferinnen und Läufer sowie Helfer und Aktive konnten sich außerdem über ein T-Shirt mit der Aufschrift Sommerlauf 2001, Biozentrum Niederursel, freuen, gestiftet von der Firma Aventis. Die Professorenstaffel erreichte übrigens mit einer Zeit von 46 Minuten und 15 Sekunden den 11. Platz unter 17 Staffeln, die das Ziel erreichten (eine der zunächst an den Start gegangenen 18 Staffeln schied aus).

Nach der Siegerehrung stieg die stimmungsvolle Party. Gut essen und trinken war angesagt, und dann das Gruppenfoto der Achtsemester im alten Kittel. Inzwischen hatte jemand ein Feuer entfacht, in das die Laborkittel der Achtsemester nach und nach hineingeworfen wurden – unter reger Anteilnahme des Publikums. Noch steht das Staatsexamen ja bevor, insofern war die Freude über den Studienabschluss eher verhalten und manches Gesicht beim Blick ins Feuer ein wenig melancholisch. Das Abschiednehmen von den Laborpraktika ist für jeden Pharmazeuten ein wichtiger Abschnitt im Leben, der durch ein so besonderes Ritual einen würdigen Rahmen erhält. Wie gut, dass es auch einen Geburtstag zu feiern gab, denn plötzlich sangen alle "Happy Birthday", es wurden Sektflaschen geöffnet, man prostete sich zu und feierte wieder ausgelassen.

Eine rundum gelungene Veranstaltung war es jedenfalls! Wer nicht dabei war, hat viel versäumt. Doch im nächsten Jahr gibt es wieder Gelegenheit zum Wettlaufen, zum Kittelverbrennen und zum Feiern. Am besten trainieren Sie schon jetzt für den Sommerlauf am Biozentrum 2002 – Joggen ist angesagt und hält fit, in jedem Alter! rb

Kastentext: Läuferinnen und Läufer der Staffeln sowie die gelaufenen Zeiten

1. Platz: Lorenzo Corsini, Juli Bachmann, Nico Berner, Hannes Aubertin (Biochemie) Zeit: 37.08 Minuten 2. Platz: Christian Leuner, Martin Wunderlich, Tom Fürst, Karen Schamp (Pharmazeutische Technologie) Zeit: 39.38 Minuten 3. Platz: Moritz Stöber, Jochen Wenzel, Almuth Reinhartz, Thorsten Lehr (6. + 8. Semester) Zeit: 40.07 Minuten 4. Platz: Kai Kreutzmann, Steffen Leutz, Andrea Kastl, Matthias Linder (Pharmakologie) Zeit: 42.55 Minuten 5. Platz: Turgay Parlar, Andreas Degenhardt, Sarah Chareza, Christian Kraft (Chemie II) Zeit: 43.55 Minuten 6. Platz: Christian Klein, Ilse Zündorf, Jan Keller, Anke Friese, Zeit: 44.04 Minuten 7. Platz: Gaby Pozeg, Anette Ellinghaus, Mario Wurglics, Arne Kulm, Zeit: 45.00 Minuten 8. Platz: Oliver Bretz, Michael Bolte, Stephan Rühl, Kristina Münnich, Zeit: 45.03 Minuten 9. Platz: Matthias Kruse, Manuel Fenske, Ute Weidenbusch, Markus Zimmer, Zeit 45.51 Minuten 10. Platz: Gabriele Hollatz, Gesa Gröner, Kevin Kiehm, Philipp Buch, Zeit: 46.10 Minuten 11. Platz: Dieter Steinhilber, Manfred Schubert-Zsilavecz, Theo Dingermann, Reinhild Berger, Zeit: 46.15 Minuten 12. Platz: Sibylla Kneitz, Niko Klan, Daniel Greiner, Rebekka Feische, Zeit: 46.18 Minuten 13. Platz: Monika Haberrecht, Christoph Timm, Hans-Jürgen Walther, Frank Sicherl, Zeit: 46.35 Minuten 14. Platz: Simone Löw, Matthias Witanek, Christian Grünwald, Günther Steurer, Zeit: 47.45 Minuten 15. Platz: Ralf Breier, Monika Mölders, Karl Heinz Grund, Kerstin Baginski, Zeit: 47.55 Minuten 16. Platz: Sandra Klein, Karl Lemmerhofer, Kristina Ruf, Heidrun Wadink, Zeit: 48.40 Minuten 17. Platz: Silke Jansen, Carsten Kandler, Kerstin Sander, Linda Jaffan, Zeit: 54.20 Minuten

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