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Pharmaverband BPI: Positivliste ebnet Weg zur Zwei-Klassen-Medizin

BERLIN (bpi/daz). Aus Anlass der aktuellen Diskussion im Bundestag über die Positivliste hat der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI), Dr. Hans Sendler, in der vergangenen Woche deutlich gemacht, dass eine Positivliste den Weg zur Zwei-Klassen-Medizin ebnen würde.

"Positivliste heißt im Klartext 100-prozentige Selbstbeteiligung ohne soziale Absicherung bei zahlreichen bewährten Arzneimitteln", betonte Sendler. Er plädierte für die Einführung einer prozentualen Zuzahlung statt der Positivliste.

"Eine Positivliste trägt weder zur Kostensenkung noch zur Qualitätssicherung bei", betonte der BPI-Hauptgeschäftsführer. Das Gegenteil sei der Fall! Sendler bezeichnete die Liste als "Steilpass für die Rationierung". Die verantwortlichen Politiker müssten den Wählerinnen und Wählern erklären, warum sie bewährte Medikamente nicht mehr erhalten sollen und warum in die Entscheidungsfreiheit des Arztes eingegriffen werde.

Die Position des BPI wird nach den Worten des Hauptgeschäftsführers von einer überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung geteilt. Nach einer von TNS Emnid durchgeführten Umfrage lehnen zwei Drittel der Bundesbürger die Positivliste ab. 78 Prozent der Befragten glauben, dass mit der Einführung einer Positivliste der Trend zur Zwei-Klassen-Medizin verstärkt werde. Mehr als 50 Prozent befürchten, dass es zu einer unzureichenden Behandlung ihrer Beschwerden kommen werde. Als Verlierer sehen sich hierbei vor allem die Geringverdiener.

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