Arzneimittel und Therapie

Vardenafil für Diabetiker: Erfolgsquote von 72 Prozent

Die ersten Ergebnisse der Phase-III-Prüfung von Vardenafil, einem neuen, selektiven PDE-5 Inhibitor zeigen, dass dieses Oraltherapeutikum bei Diabetikern eine statistische signifikante Verbesserung der Erektionsfunktion erbrachte. Die Daten wurden nach einer Information der Bayer AG auf dem 61. Jahreskolloquium der American Diabetes Association in Philadelphia, Pennsylvania, USA, erstmals vorgelegt.

"Die Studienresultate zeigen eine Verbesserung der Erektionsfunktion um 72 Prozent bei Patienten mit Diabetes vom Typ 1 und Typ 2", sagte Dr. Jerome Fischer, Endokrinologe bei der Diabetes and Glandular Disease Research Group in San Antonio, Texas, und Mitautor der Studie. Fischer: "Männer mit Diabetes sprechen in der Regel weniger auf Oraltherapeutika zur Behandlung von erektiler Dysfunktion an."

Signifikante Verbesserung der Erektionen

Bei der Studie an 452 Männern berichteten 72% der Teilnehmer in der Gruppe, die 20 mg Vardenafil einnahmen, über eine signifikante Verbesserung der Erektionen, gegenüber 13% in der Plazebogruppe (p < 0,0001). 64% berichteten zudem, dass ihre Erektionen stark genug für eine Penetration waren, und im Verlauf der Studie konnten 53% nicht nur ihre Erektionen aufrechterhalten, sondern auch den Geschlechtsverkehr erfolgreich durchführen. Demgegenüber betrugen die Werte für die Plazebogruppe 36% beziehungsweise 24%.

An der Studie nahmen Männer ab 18 Jahren mit Diabetes mellitus vom Typ 1 oder Typ 2 teil, die seit mindestens 6 Monaten unter leichten bis schweren Erektionsstörungen litten. Die Patienten wurden in drei Gruppen randomisiert und erhielten auf Anforderung eine oral einzunehmende Tablette mit dem Wirkstoff Vardenafil (ein PDE-5-Hemmer) in Dosierungen von 10 oder 20 mg beziehungsweise ein Plazebo. Die Daten der 10-mg-Gruppe zeigten auch positive Ergebnisse: 57% der Teilnehmer erreichten eine signifikante Verbesserung der Erektionen, gegenüber 13% in der Plazebogruppe (p < 0,0001).

Nebenwirkungen: Kopfschmerzen und Gesichtsrötung

Die Teilnehmer wurden gebeten, ihre Versuche zum Vollzug des Verkehrs in einem Patiententagebuch festzuhalten, das nach einem vierwöchigen Vorlauf sowie nach Ablauf von 12 Wochen ausgewertet wurde. Neben dem Tagebuch wurde die Wirksamkeit anhand der Beantwortung von Fragen zur Erektionsfähigkeit aus dem Internationalen Index der erektilen Funktion (IIEF) ermittelt. Der IIEF ist ein von Urologen verwendeter Standardfragebogen zur Sexualfunktion mit u. a. Fragen zur Fähigkeit, eine Erektion zu erreichen und zum Vollzug des Geschlechtsverkehrs aufrecht zu erhalten. Zu den am häufigsten berichteten Nebenwirkungen gehörten Kopfschmerzen, Gesichtsrötung (Flush) und Rhinitis.

Bayer will den ersten Zulassungsantrag für Vardenafil in der zweiten Jahreshälfte 2001 stellen und rechnet 2002 mit der Zulassung.

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