Arzneimittel und Therapie

Alzheimer-Demenz: Donepezil kann Zeitpunkt der Heimeinweisung verzögern

Die konsequente medikamentöse Therapie der Alzheimer-Demenz mit Donepezil (Aricept®) kann die erstmalige Einweisung der Patienten in ein Pflegeheim um nahezu zwei Jahre (21 Monate) verzögern. Diese Studienergebnisse wurden kürzlich nach einer Information von Eisai und Pfizer auf der 14. Jahrestagung der American Association for Geriatric Psychiatry (AAGP) vorgestellt.

Untersucht wurden 671 Patienten mit leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Demenz hinsichtlich des Zeitpunkts der erstmaligen Heimeinweisung aufgrund der Erkrankung. Patienten, die dauerhaft und in ausreichender Dosierung mit Donepezil behandelt wurden (mindestens 5 mg täglich über einen Zeitraum von mindestens neun bis zwölf Monaten) zeigten eine um 21 Monate verzögerte Heimeinweisung gegen- über Patienten, die nur vorübergehend oder mit einer geringeren Dosis behandelt wurden.

Ein möglichst langer Verbleib des Alzheimer-Patienten in seiner häuslichen Umgebung kann für viele Angehörige Vorteile haben, nicht nur in finanzieller Hinsicht. Familienangehörige fürchten sich oftmals davor, den Patienten in ein Heim geben zu müssen – häufig wird dies als persönliche Niederlage oder gar "Abschieben" eines nahestehenden Menschen empfunden.

Auch aus gesamtwirtschaftlicher Sicht ist eine verzögerte Heim- einweisung erstrebenswert: Schätzungen zufolge entstehen in Deutschland jährlich 45 Milliarden DM an Behandlungs- und Pflegekosten für Demenzkranke. Diese Kosten könnten durch möglichst späte Einweisungen von Demenz-Patienten in Pflegeheime stark gesenkt werden.

Der Acetylcholinesterase-Hemmer Donepezil ist seit Sommer 1997 in Deutschland zur symptomatischen Behandlung der leichten bis mittelschweren Alzheimer-Demenz zugelassen. Inzwischen besitzt Donepezil weltweit in über 50 Ländern die Zulassung und wurde bereits bei über 1 500 000 Patienten erfolgreich eingesetzt.

Aufgrund evidenzbasierter Daten hat sich die unabhängige Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft für Donepezil als First-line-Präparat in der symptomatischen Behandlung der Alzheimer-Demenz ausgesprochen. Hinsichtlich der Wirksamkeit wurde Donepezil in die höchste Evidenzkategorie eingestuft.

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