DAZ aktuell

Vertreterversammlung der Sanacorp eG in München: Zufrieden mit der Arbeit der

MÜNCHEN (ms). Am 16. Juni 2001 erläuterte Dr. Jürgen Brink, Vorstandsvorsitzender der Sanacorp eG Pharmazeutische Großhandlung, auf der Vertreterversammlung in München den Jahresabschluss für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli bis 31. Dezember 2000. Die Vertreter waren zufrieden mit der Geschäftsentwicklung der Sanacorp eG, die eine Bardividende an die Mitglieder in Höhe von 5,243 Mio. DM ausschütten wird. Brink äußerte sich optimistisch zur bevorstehenden Fusion mit der Anzag, über die das Bundeskartellamt bis spätestens 25. September entscheiden müsse. Man wolle auch weiterhin als Sanacorp und Anzag im Markt präsent sein. Der Vorteil einer "formalen Fusion" mit der Anzag liege vor allem in der Realisierung von Synergieeffekten, besonders bei der Datenverarbeitung.

Zahlen und Fakten

Um in den Genuss des ermäßigten Körperschaftssteuersatzes zu kommen, hat die letzte Vertretersammlung der Genossenschaft beschlossen, das Geschäftsjahr der Sanacorp von jetzt an auf das Kalenderjahr umzustellen. Aus diesem Grund ist ein Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli bis 31. Dezember 2000 entstanden. Der Bilanzgewinn beträgt für dieses Rumpfgeschäftsjahr unter Einbeziehung des Gewinnvortrages 10,893 Mio. DM.

Die Vertreterversammlung der Sanacorp eG Pharmazeutische Großhandlung hat einstimmig beschlossen, für das Rumpfgeschäftsjahr 2000 an die Mitglieder eine Bardividende in Höhe von 5,243 Mio. DM auszuschütten. Die Dividende beträgt für die Pflichteinlage 5,6 Prozent plus 2,8 Prozent Bonus per annum, für die freiwilligen Anteile 5,6 Prozent plus 1,4 Prozent Bonus per annum. Das ergibt eine Rendite von jährlich 12 Prozent für die Pflichtanteile sowie 10 Prozent für die freiwilligen Anteile.

Zwei-Marken-Strategie

Wie Brink darlegte, hat die Sanacorp im Mai 2001 das förmliche Fusionskontrollverfahren eröffnet. Ziel sei es, die 25 Prozent Anzag-Optionen ausüben zu dürfen und damit die Mehrheit der Anzag-Aktien zu erlangen. Formal handele es sich zwar um ein Fusionskontrollverfahren, doch die strategische Zielsetzung der Sanacorp sei ganz anders. "Durch das Zusammenrücken beider Unternehmen würde es uns gelingen, eine dritte Kraft im deutschen Pharmagroßhandel zu etablieren", betonte Brink. Die Sanacorp strebe keine "klassische Fusion" an, sondern eine "Zwei-Marken-Strategie".

Gegenüber den Kunden wolle man wie bisher als Sanacorp und Anzag in Erscheinung treten. "In allen Bereichen aber, die für die Kunden nicht spürbar sind, lassen sich mit der Zwei-Marken-Strategie Synergiepotenziale realisieren." Brink nannte als Beispiele den Einkauf und die Datenverarbeitung, "das Rückgrat des Pharmagroßhandels". Das Bundeskartellamt habe bis zum 25. September 2001 Zeit, um über den Antrag der Sanacorp zu entscheiden. "Wir werden alles daran setzen, das Amt von der Vorteilhaftigkeit eines Zusammenrückens von Sanacorp und Anzag zu überzeugen", sagte Brink.

E-Commerce im Trend

Die Sanacorp, so Brink, habe Anfang Februar dieses Jahres mit Sanacorp.net ein E-Business-Portal für Apotheker gestartet. Neben Informationen über Aktivitäten, Veranstaltungen und Angebote der Sanacorp-Niederlassungen biete das E-Business-Portal Apothekern die Möglichkeit, dort alle Lieferscheine und Rechnungen ab jetzt für zehn Jahre zu archivieren. Bei Bedarf könne man nach Dokumenten online suchen.

Als Recherchetool fungiere die zentrale Arzneimitteldokumentation "ZADO-online", die Informationen zu Arzneimitteln und Inhaltsstoffen auch für Österreich und die Schweiz enthalte. Die Sanacorp stelle der individuellen Apotheke zwar alle technischen Voraussetzungen zur Verfügung, um im Internet für die Verbraucher präsent zu sein. "Die Endverbraucheransprache ist und bleibt aber die Aufgabe der selbstständigen Apotheke", versicherte Brink.

Hoher Eigenkapitalanteil

Ende des Geschäftsjahres 1999/2000 erreichte die Sanacorp mit 6777 Mitgliedern den vorläufigen Höchststand. Die Mitgliederzahl, so Brink, habe sich im Rumpfgeschäftsjahr 2000 auf 6758 leicht verringert, da den Kündigungen von zwölf Monaten Neubeitritte von nur einem halben Jahr gegenüberstünden. Die Bilanz der Genossenschaft zeige eine Bilanzsumme von 260,1 Mio. DM. Die Aktivseite werde vor allem durch das Anlagevermögen geprägt. Wichtigste Position des Anlagevermögens sei die Beteiligung an der Sanacorp Pharmahandel Aktiengesellschaft in Höhe von 160 Mio. DM. Finanziert werde die Aktivseite zum größten Teil durch Eigenkapital. Über 80 Prozent der Bilanzsumme oder 213,3 Mio. DM seien Eigenkapital der Genossenschaft.

Guter Start ins neue Geschäftsjahr

Die Sanacorp Pharmahandel Aktiengesellschaft habe im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2001 ein Umsatzplus von rund 8,05 Prozent gegenüber dem ersten Quartal des letzten Geschäftsjahres erzielt, sagte Brink. Die Nettoerlöse würden bei 1,086 Mio. DM gegenüber 1,006 Mio. DM im Vorjahr liegen. Für das Gesamtjahr erwartete Brink ein Umsatzwachstum der Sanacorp von rund drei Prozent.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.