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Nordrhein: Fast 56 Prozent befreite Rezepte

DÜSSELDORF (im). An Rhein und Ruhr gibt es inzwischen 55,7 Prozent von der Zuzahlung befreite Rezepte. Das ergaben jüngste Berechnungen des Apothekerverbands Nordrhein aufgrund der ersten vier Monate dieses Jahres.

Im Vergleichszeitraum 1999 habe dieser Wert noch bei 49,7 Prozent gelegen. Nach Angaben des Geschäftsführers des Verbands Uwe Hüsgen haben die Versicherten zwischen Januar und April 2001 bereits rund vier Millionen Mark weniger an Selbstbehalten gemessen am Vorjahreszeitraum aufgebracht. Das sei ein Rückgang von mehr als 17 Prozent.

Sinkende Rezeptzahl

Hüsgen konstatierte einen deutlichen Rückgang der in den 2400 nordrheinischen Apotheken vorgelegten Rezepte. In den ersten vier Monaten 2001 seien fast ein Prozent weniger Verordnungsblätter (21,536 Millionen) eingelöst worden als im Vorjahreszeitraum (21,720 Millionen). Gemessen an den ersten vier Monaten 1999 (22,847 Millionen Rezepte) betrage der Rückgang fast sechs Prozent.

Steigender Umsatz

Im Gegensatz dazu habe der verordnete Umsatz um fast sechs Prozent zugenommen. Der durchschnittliche Wert pro eingelöstem Rezept habe zwischen Januar und April 2001 um rund 6,8 Prozent über dem Wert des Vergleichszeitraums 2000 und um fast 14 Prozent über dem in 1999 gelegen. Nach Ansicht des Verbandsgeschäftsführers haben die nordrheinischen Ärzte gesetzliche Vorgaben sehr restriktiv gehandhabt mit der Folge steigender Rezeptdurchschnittswerte. Die Verordnung so genannter umstrittener Arzneimittel, die häufig preiswert seien, sei weiter gesunken.

Auflösung des Verordnungsstaus

Die von Seiten der Krankenkassen häufig kritisierten deutlich steigenden Arzneimittel-Verschreibungen seit Jahresbeginn differenzierte Hüsgen. Zwar seien im Januar 2001 vermehrt Rezepte ausgestellt worden. Eine Begründung sei jedoch die Auflösung des Verordnungsstaus, da sich die Ärzte häufig zum Jahresende hin aus Furcht vor Budgetüberschreitungen zurückhielten. Dem verordnungsstarken Januar sei ein extrem schwacher Februar gefolgt, gekennzeichnet durch ein Minus von zwölf Prozent gemessen am Vorjahresmonat. Der April wiederum hatte einen Tag mehr als der entsprechende Vorjahresmonat und habe aus diesem Grund über dem Wert des Vorjahresmonats gelegen, der Anstieg sei mit plus 2,6 Prozent jedoch moderat gewesen.

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