Arzneimittel und Therapie

Typ-2-Diabetes: Nateglinid jetzt auf dem deutschen Markt

Das orale Antidiabetikum Nateglinid (Starlix) wurde nach einer Mitteilung von Merck am 2. Mai auf dem deutschen Markt eingeführt. Damit steht ein Medikament zur Verfügung, das bei Typ-2-Diabetes die frühe Phase der Insulinsekretion wieder herstellt.

Nateglinid normalisiert die körpereigene Insulinfreisetzung und verhindert die gefährlichen Blutzuckerspitzen nach den Mahlzeiten. Wirksamkeit und Sicherheit des neuen Arzneimittels wurden in mehreren klinischen Studien unter Einschluss von mehr als 3100 Patienten nachgewiesen. Nateglinid ist in Deutschland zur Kombinationstherapie mit Metformin zugelassen. In dieser Kombination wird eine deutliche Senkung des Blutzuckerspiegels erreicht. Die Merck KGaA und Novartis Pharma mbH werden Starlix gemeinsam in Deutschland vermarkten. Bisher ist Starlix in der Schweiz, USA und Brasilien zugelassen.

Typ-2-Diabetes

Typ-2-Diabetes ist eine Kombination zweier Primärdefekte: Entwicklung einer Insulinresistenz und Verlust der frühen Phase der Insulinsekretion während der Mahlzeiten. Direkt vor den Hauptmahlzeiten genommen, hilft Nateglinid bei der Kontrolle des Glucosespiegels, indem es die frühe Phase der Insulinsekretion wieder herstellt. Damit zielt Nateglinid auf das Problem der so genannten Glucosespitzen - gefährliche Anstiege der Blutzuckerkonzentration während der Mahlzeiten. Diese erhöhten Blutzuckerwerte gehen bei Typ-2-Diabetikern mit einem erhöhten Risiko von Herz-Kreislauf-Komplikationen und Tod einher. Metformin erhöht in der Leber und in der Muskulatur die Insulinsensitivität und führt so zu einer starken Verbesserung von Nüchternglykämie und HbA1c. Nateglinid und Metformin wirken komplementär und ermöglichen in kombinierter Form eine wirksame Therapie dieser beiden wichtigsten Störungen des Typ-2-Diabetes.

Diabetes - ein weltweites Problem

Typ-2-Diabetes betrifft in Deutschland mehr als 6 Millionen Menschen, weltweit sind es rund 125 Millionen Erkrankte. Es wird damit gerechnet, dass diese Zahl bis zum Jahr 2025 auf 300 Millionen steigen wird. Die folgenden Faktoren sind vor allem für die starke Zunahme verantwortlich: frühere Diagnose und Behandlung, längere Überlebenszeiten, Urbanisierung sowie eine veränderte Lebensweise wie z. B. weniger körperliche Bewegung, veränderte Ernährungsgewohnheiten und Übergewicht.

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