Prisma

Kleben verhütet genauso sicher wie Schlucken

Seit einiger Zeit werden Kontrazeptiva in Form von Pflastern als Alternative zu oralen Verhütungsmitteln entwickelt. Wie eine im "Journal of the American Medical Association" veröffentlichte Studie nun ergab, sind die neuen Produkte genauso sicher wie die "gute, alte" Pille.

1417 amerikanische und kanadische Frauen nahmen an einer randomisierten, kontrollierten Parallelstudie teil, die die Sicherheit von transdermalen Kontrazeptiva mit der von oralen verglich. 812 der Studienteilnehmerinnen erhielten zur Verhütung ein Pflaster mit 20 µg Östrogen und 150 µg Norelgestromin, die restlichen 605 Studienteilnehmerinnen bekamen ein orales Kontrazeptivum. Der Studienzeitraum betrug 6 bis 13 Zyklen. In dieser Zeit wurde die Pille wie gewohnt eingenommen, das Pflaster wurde jeweils für dreimal sieben Tage aufgeklebt, anschließend folgte eine pflasterfreie Woche. Primärer Endpunkt der Studie waren der overall-Pearl-Index und der durch Anwendungsfehler bedingte Pearl-Index. Ebenfalls untersucht wurden Zykluskontrolle, Compliance und Nebenwirkungen.

Das Ergebnis sprach für die transdermalen Kontrazeptiva: Sowohl der overall-Pearl-Index als auch der durch Anwendungsfehler bedingte Pearl-Index waren mit der oralen Variante vergleichbar (1,24 versus 2,18 overall; durch Anwendungsfehler bedingt: 0,99 versus 1,25). Bei der Compliance schnitten die Verhütungspflaster sogar signifikant besser als die oralen Kontrazeptiva ab: Der Prozentsatz an "Zyklen mit perfekter Durchführung" betrug bei den transdermalen Kontrazeptiva 88,2%, bei den oralen 77,7%. Beide Methoden wurden gut vertragen, allerdings traten Beschwerden wie Brustschmerzen und Dysmenorrhoe unter den Pflastern häufiger auf. Insgesamt erwiesen sich die Verhütungspflaster als gute und sichere Alternative zur Pille. ral

Quelle: JAMA 2001, Vol. 285, Nr. 18, S. 2347 - 2354

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