Arzneimittel und Therapie

Osteoporosetherapie: Alendronat einmal wöchentlich

Postmenopausale Frauen können sich zukünftig einfacher vor einer osteoporotisch bedingten Fraktur schützen. In Kürze rechnert das Unternehmen MSD mit der Zulassung einer neuen Darreichungsform des Bisphosphonats Alendronat (Fosamax), die eine einmal wöchentliche Einnahme ermöglicht.

Die Zahl der Patientinnen mit Osteoporose und damit die Zahl der osteoporosebedingten Frakturen steigt, und nur ein geringer Bruchteil der betroffenen Frauen erhält auch eine entsprechende Therapie. Experten gehen davon aus, dass nur zwischen 10 und 30% der Frauen überhaupt eine Osteoporosetherapie erhalten.

Dabei stehen mit Wirkstoffen aus der Substanzgruppe der Bisphosphonate wie Alendronat sehr wirksame Medikamente zur Verfügung. Für Alendronat zeigen die Ergebnisse klinischer Studien (FIT = Fracture Intervention Trial), aber auch die langjährige Erfahrung, dass eine Behandlung mit diesem Bisphosphonat bei Frauen das relative Risiko jeglicher klinischer Frakturen um 30% und das einer nichtvertebralen klinischen Fraktur um 27% senken kann. Das Risiko, eine symptomatische Wirbelkörperfraktur zu erleiden, sinkt um 45%, das Hüftfrakturrisiko sogar um 53%. Die Wirkung setzt bereits nach etwa 6 Monaten ein und wird nach 12 bis 18 Monaten auch statistisch signifikant. Diese guten Resultate konnten bislang nur durch eine konsequente tägliche Einnahme des Bisphosphonats erzielt werden.

Einmal pro Woche ist ausreichend

In naher Zukunft werden es die Patientinnen deutlich einfacher haben, denn die Einnahme von 70 mg Alendronat einmal pro Woche ist ausreichend, um einen gleich starken Therapieeffekt zu erzielen. Das belegen unter anderem die Resultate einer großen klinischen Studie. An dieser einjährigen randomisierten Doppelblindstudie waren insgesamt 1258 postmenopausale Frauen zwischen 42 und 95 Jahren beteiligt, deren Knochenmineraldichte an der Lendenwirbelsäule oder am Schenkelhals reduziert war oder die bereits eine vertebrale Fraktur oder Schenkelhalsfraktur erlitten hatten. Die Patientinnen wurden entweder mit Alendronat 10 mg/Tag, 35 mg/2 x wöchentlich oder 70 mg/1 x wöchentlich behandelt. Alle Patienten erhielten zusätzlich eine Basistherapie aus Calcium und Vitamin D3.

Wie die Resultate der Studie belegen, stieg die Knochenmineraldichte in allen Behandlungsgruppen signifikant an. Im Einzelnen nahm die Knochendichte an der Lendenwirbelsäule nach 12 Monaten um 5,4%, 5,2% respektive 5,1% zu (10 mg Alendronat täglich, 35 mg Alendronat zweimal pro Woche bzw. 70 mg Alendronat einmal pro Woche).

Die wünschenswerte Zunahme der Knochendichte steht im Einklang mit den Ergebnissen anderer klinischer Studien mit Alendronat. Dies ist deshalb bedeutsam, weil diese bereits durchgeführten Studien belegen, dass eine substanzielle Zunahme der Knochendichte auch mit einer deutlichen Verminderung der Frakturinzidenz einhergeht. Wie diese Studienresultate aber auch belegen, ist Alendronat einmal wöchentlich eingenommen nicht nur hoch effektiv, sondern auch gut verträglich. Die Inzidenz unerwünschter Ereignisse, vor allem solcher im oberen Gastrointestinaltrakt, war sehr gering und vergleichbar mit der Rate unter der Therapie mit Alendronat einmal täglich.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.