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Lutz Bäucker: Positives Beispiel

Auf den ersten Blick wirkt's ein bisschen trivial: Gewicht zulegen durchs Abnehmen?! Mehr Zustimmung, weil alle weniger essen? Stimmt schon, auf den zweiten Blick: die Fasten-Aktion des Straubinger Kollegen Gerlach ist eine tolle Nummer. Ein republikweiter PR-Knaller, gesund und breitenwirksam, schließt keinen aus und lässt alle wissen: wenn's um Ihre Gesundheit geht, dann sind Sie in Ihrer Apotheke bestens bedient. Ein einfacher, aber genialer Schachzug: das Fressen bestimmt das Bewusstsein, nicht die Moral.

Wer jetzt in Straubing auf die "Rettungsringe" rund um seinen Bauch schaut, der hat das Schlüsselwort sofort im Kopf: "Apotheke" - und zwar nicht im Zusammenhang mit Preisen oder Verkäufen, sondern mit "gesund", "schön", "Bikinifigur" und - noch wichtiger - "Kompetenz". Und sogar außerhalb der Stadt sind die Begriffe "Straubing - Abnehmen - Apotheker" ein Synonym.

Gerlach mag bei manchen (Kollegen) Bedenken auslösen, macht nix: was allein zählt, ist die überwältigende positive Resonanz, die durch die Aktivität eines Einzelnen dem ganzen Berufsstand zugute kommt. Der Niederbayer macht im Alleingang (und natürlich mit der Unterstützung guter Freunde) das vor, was Legionen von Funktionären mit einem großen Apparat bisher nicht geschafft haben.

Ja, wir müssen uns besser "verkaufen"! Wir brauchen Pharmazeuten und Pharmazeutinnen, die - attraktiv (TV!) und kompetent - im Handumdrehen im Fernsehstudio auftreten, für Rundfunkinterviews auch mal flapsige Töne anschlagen und fürs breite Publikum zu echten "Marken" werden! (Den ZDF-Doktor kennt auch fast jedes Kind...) Es wär' schon schön, diese Schlagzeile über uns: "Deutschlands Apotheker - Gewicht zugelegt durchs Abnehmen!"

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