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Interferon ohne Konkurrenz bei Melanompatienten

Patienten mit einem malignen Melanom profitieren laut einer im "Journal of Clinical Oncology" veröffentlichten Studie mehr davon, wenn ihnen anschließend an die obligatorische Entfernung des Tumors Interferon alfa-2b verabreicht wird, als wenn sie einen Impfstoff bekommen.

880 Patienten mit fortgeschrittenem Melanom behandelten Wissenschaftler vom Krebscenter der Universität Pittsburgh anschließend an die Operation ein Jahr lang entweder mit hohen Dosen Interferon alfa-2b oder mit einem Impfstoff. Das Interferon erwies sich dabei als deutlich überlegen: Die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls bzw. die Todesrate sank unter der Interferontherapie um 33 Prozent. Der Impfstoff konnte keine derartigen Erfolge erzielen. Ziel der Studie war es ursprünglich, herauszufinden, inwieweit sich die Therapie mit Interferon alfa-2b durch Impfung ersetzen lässt.

Ein derartiger Ersatz wäre wünschenswert, da die Behandlung mit Interferon mit starken Nebenwirkungen verbunden und zudem teuer ist. Als Impfstoff wurde die so genannte GM2-KLH/QS-21 Vaccine verwendet. Diese konnte jedoch in keiner Weise mit Interferon alfa-2b mithalten. Die Wirkung von Interferon alfa-2b war so überzeugend, dass die Studie sogar vorzeitig abgebrochen wurde.

Bereits 1997 veröffentlichte die Eastern Cooperative Oncology Group in Pittsburgh Ergebnisse einer Studie an Melanompatienten mit hochdosierter Gabe von Interferon alfa-2b, in der eine signifikante Verlängerung der Überlebenszeit festgestellt wurde. Zum jetzigen Zeitpunkt muss man davon ausgehen, dass dieser Ansatz die einzige wirksame Behandlungsweise bei Patienten mit malignen Melanomen darstellt. ral

Quelle: Journal of Clinical Oncology 2001, Vol. 19, Nr. 9, S. 2370-2380

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