DAZ aktuell

Internet: Sinner für Versandhandelsverbot

MÜNCHEN (bsm). Eine klare Absage erteilte Verbraucherschutzminister Eberhard Sinner am 26. April 2001 bei einem Gespräch mit dem Präsidenten der Bundesapothekerkammer und der Bayerischen Landesapothekerkammer, Johannes Metzger, dem Vorstoß des Landesverbands der Betriebskrankenkassen, den Internet-Versandhandel mit apothekenpflichtigen Arzneimitteln zuzulassen.

Sinner: "Der Versandhandel mit beratungsbedürftigen Arzneimitteln vor allem im Internet birgt derzeit unkalkulierbare Risiken. Der Bezug per Mausklick fordert den unreflektierten Konsum von Antibiotika und Hormonen, von Lifestyle-Medikamenten, von Dopingmitteln und Psychopharmaka sowie Schlankheits- und Wundermitteln aller Art geradezu heraus. Internethandel von Arzneimitteln sicherer machen zu können, ist angesichts der unzureichenden Überwachungsmöglichkeiten eine Illusion." Durch den Versandhandel von Arzneimitteln sei zudem das flächendeckende Netz dienstbereiter Apotheken in Gefahr. Wenn hochpreisige Arzneimittel per Versandhandel verschickt wurden und den Apotheken lediglich die wenig lukrative Versorgung mit Billigpräparaten und die Notfallversorgung übrig bleibe, sei der hohe Standard einer schnellen Arzneimittelversorgung mit kurzen Wegen im Flächenland Bayern in Gefahr.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.