BVA-Info

BVA: Klein, aber basisnah

Die Fusion der fünf Gewerkschaften DAG, ÖTV, HBV, DPG und IG Medien zur Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft - kurz ver.di - ging durch alle Medien. Der BVA will jedoch bewusst unabhängig von Großgewerkschaften wie ver.di bleiben.

Keine anonyme Massengewerkschaft

Fusionen und Allianzen in der Zeit der Globalisierung liegen offensichtlich im Trend: Keine Woche vergeht, in der nicht über Pläne oder den Vollzug solcher Zusammenlegungen von Unternehmen und Organisationen berichtet wird. Ist eine kleine Gewerkschaft wie der Bundesverband der Angestellten in Apotheken, der die rund 110000 Mitarbeiter in öffentlichen Apotheken tarif- und berufspolitisch vertritt, damit unmodern - ja gar ein Auslaufmodell?

"Nein", so die BVA-Vorsitzende Monika Oppenkowski, "der BVA hat sich im Vorfeld der ver.di-Fusion bewusst für den Weg als eigenständige Gewerkschaft für Apothekenangestellte entschieden. Es gibt eine Reihe guter Gründe, warum wir nicht in einer anonymen Massengewerkschaft aufgehen wollen - auch wenn diese auf den ersten Blick vielleicht schlagkräftiger wirken mag."

Das Ohr an der Basis

Sicher, ver.di mit seinen fast drei Millionen Mitgliedern aus über 1000 Berufen hat eine politische und gesamtgesellschaftliche Durchsetzungskraft, die mit der des BVA kaum vergleichbar ist. Dafür hat der BVA jedoch das Ohr an der Basis. Die große Mehrzahl der FunktionsträgerInnen, MitarbeiterInnen und ehrenamtlich Engagierten kennt sich aus persönlicher Erfahrung mit den Problemen der verschiedenen Berufsgruppen im Apothekenbereich aus. Vier von fünf Vorstandsmitgliedern sind parallel zu ihrer Verbandstätigkeit noch in Apotheken beschäftigt. Welche Großgewerkschaft könnte das von sich behaupten?

BVA-Mitglieder können sich daher darauf verlassen, dass ihre spezifischen berufs- und tarifpolitischen Anliegen beim BVA genau bekannt sind und im Mittelpunkt der Aktivitäten ihres Berufsverbandes stehen. Das gilt auch für die auf den Bedarf der Mitglieder genau abgestimmten Fortbildungsangebote und für die Rechtsberatung.

Konzentration als Stärke

Würde der BVA mit einer Großgewerkschaft verschmelzen, so würde das die Kraft gegenüber den Arbeitgebern im Apothekenbereich keineswegs vergrößern. Ganz im Gegenteil: Die besonderen Belange einer kleinen Berufsgruppe wie der Apothekenangestellten würden dort vermutlich untergehen. "Kein Müllmann ginge für uns auf die Straße", so Insa Heyde vom BVA-Bundesvorstand.

Trotz seiner vermeintlich geringen Größe ist der BVA übrigens auch gesundheitspolitisch aktiv. Bei Themen wie E-Commerce mit Arzneimitteln oder bei wichtigen Gesetzesänderungen ist er ein geschätzter Gesprächspartner im Bundesgesundheitsministerium. Konzentration auf wenige Berufsgruppen ist also auch eine Stärke - und bedeutet vor allem "Kundenfreundlichkeit". Denn letztlich sollte eine Gewerkschaft die Interessen ihrer Kunden, d.h. Mitglieder, immer höher bewerten als ihre gesamtpolitische Position, so der einhellige Standpunkt des BVA.

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