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Rauschgiftuntersuchungen: Gewissheit ist der erste Schritt zur Hilfe

MÜNSTER (akwl/ral). Im Zimmer des Sprösslings findet eine Mutter ein Tütchen mit weißem Pulver. Auf dem Schulhof tauchen verdächtige Pillen auf, in einem Fitnessstudio werden unter der Hand fragwürdige Substanzen angeboten. Situationen, die häufig vorkommen und Ratlosigkeit verursachen. Seit 1982 bieten die westfälisch-lippischen Apotheken einen Service an, der Hilfe verspricht: In jeder Apotheke kann man eine rauschgiftverdächtige Probe abgeben, die zur Analyse weitergegeben wird.

Rund 1200 Untersuchungen rauschgiftverdächtiger Stoffe sind seit 1982 von westfälisch-lippischen Apotheken auf Bitte besorgter Angehöriger, Lehrer oder Freunde veranlasst worden. Das Ergebnis der Untersuchung teilt die Apotheke vertraulich mit.

Im vergangenen Jahr wurden 172 rauschgiftverdächtige Proben in Apotheken zur Untersuchung abgegeben: "Dies ist mehr als eine Verdreifachung gegenüber 1997 und eine Steigerung um 18% gegenüber 1999", weiß Hans-Günter Friese, Präsident der Apothekerkammer Westfalen-Lippe und Präsident der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. "65% der im Jahr 2000 untersuchten Proben, 112 Proben, waren positiv und enthielten gefährliche Substanzen", so Friese. Noch vor 10 Jahren waren nur 10% der Proben positiv.

Die abgegebenen Proben werden von den Apotheken zur wissenschaftlichen Untersuchung an die Apotheke der Rheinischen Kliniken Viersen weitergeleitet. Mithilfe verschiedener Analysen wird nachgewiesen, ob es sich um harmlose Inhaltsstoffe oder potenziell gefährliche Substanzen handelt. Der Apotheker erhält einen Untersuchungsbericht einschließlich der Chromatogramme, die die stoffliche Zusammensetzung der eingereichten Probe dokumentieren, sowie entsprechende Beratungshilfen. Von den 112 positiv analysierten Proben des letzten Jahres enthielgen rund 21% Cannabis-Inhaltsstoffe.

Aufputschmittel wie Amphetamine - auch in Kombination mit Coffein - waren mit 16% besonders häufig vertreten. Bei 6% der positiv getesteten Proben wurden Anabolika festgestellt. Nachgewiesen wurden unter anderem Heroin, Cocain oder so genannte "Designer-Drogen". Besorgt stimmt die Kombination von Cocain und einem lokalen Betäubungsmittel, die im letzten Jahr gleich zweimal gefunden wurde: Massive Beeinträchtigungen der Atmung - bis hin zur Atemlähmung - und der Herzfrequenz sind als Folgen dieser Kombination denkbar.

Öffentliche Apotheken aus insgesamt 62 Orten in Westfalen-Lippe übersandten im Jahr 2000 Proben an die Untersuchungsstelle in Viersen. Erneut sind nicht die Großstädte, sondern kleinere, ländlich gelegene Ortschaften am häufigsten in der Statistik vertreten: "Diese Statistik zeigt einmal mehr, dass wir eine wichtige, immer stärker gefragte Dienstleistung erbringen. Bei einem positiven Analyseergebnis können wir die Betroffenen an die Drogenberatungsstelle oder den Arzt verweisen", so Friese.

Im Zimmer des Sprösslings findet eine Mutter ein Tütchen mit weißem Pulver. Auf dem Schulhof tauchen verdächtige Pillen auf, in einem Fitnessstudio werden unter der Hand fragwürdige Substanzen angeboten – Situationen, die häufig vorkommen und Ratlosigkeit verursachen. Seit 1982 bieten die westfälisch-lippischen Apotheken einen Service an, der Hilfe verspricht: In jeder Apotheke kann eine rauschgiftverdächtige Probe abgegeben werden, die dann zur Analyse weitergegeben wird.

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