Arzneimittel und Therapie

Mammakarzinom: Liposomales Doxorubicin zur First-line-Therapie

Aufgrund von Daten aus drei Phase-III-Studien wurde vor kurzem das erste liposomale Doxorubicin für die First-line-Therapie des metastasierten Mammakarzinoms europaweit zugelassen.

Am 17. April 2001 wird es unter dem Handelsnamen Myocet von Elan Pharma, München, in Deutschland und Österreich eingeführt werden. Damit wird das Therapiepotenzial zur Behandlung des Mammakarzinoms um eine Option erweitert. Anthracycline wie das Doxorubicin gehören zu den wirksamsten Substanzen bei der Chemotherapie des Mammakarzinoms. Ihr Einsatz ist jedoch durch toxische Nebenwirkungen limitiert. Ergebnisse von Studien, die mit Doxorubicin durchgeführt wurden, belegen, dass dieses die mindestens gleich gute und bewährte Wirksamkeit von herkömmlichem Doxorubicin aufweist - bei deutlich verbesserter Verträglichkeit.

Anreicherung im Tumor

Die liposomale Formulierung des Anthracyclins reichert sich im Tumor unter Umgehung von Organen an, die besonders anfällig für toxische Nebenwirkungen sind. Diese zielgenauere Therapie führt zu einer Reduzierung systemischer Nebenwirkungen, insbesondere nimmt die Kardiotoxizität signifikant ab. Dank der pharmakokinetischen Eigenschaften von Myocet treten schwerwiegende Fälle von so genannten Hand-Fuß-Syndromen, wie sie mit pegylierten Liposomenformulierungen des Doxorubicins häufig beobachtet werden, nicht auf.

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